Mitglied inaktiv
Hallo, Meine Tochter(7 Monate) bekommt Mittags Brei, sonst stille ich sie noch. Leider klappt das löffeln sehr schlecht und nach der letzten Schlagzeile, das in allen Glässchen krebserregende Stoffe aus dem Deckel gefunden wurden, frage ich mich ob man nicht so lange voll Stillen kann bis meine Tochter bei uns mit essen kann. Ich habe gehöhrt das es wegen Eisenmangel nicht geht, aber in den Glässchen ist ja laut Studie auch zu wenig Eisen vorhanden. Ausserdem nehme ich täglich Kräuterblut mit Eisen und ein Vitaminpräparat vür Stillende. Wie lange kann man wirklich voll stillen, ohne das es zu Mangelerscheinungen kommt? Vielen Dank Sabine
? Liebe Sabine, Für den Beginn der Beikost bietet die Altersangabe `ab sechs MonateA einen Anhaltspunkt, doch es ist immer wichtig, nicht nur den Kalender, sondern auch das Kind anzuschauen. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen. Deshalb muss es auch nicht problematisch sein, wenn die Einführung der Beikost jetzt erst nach dem Urlaub beginnen würde, falls das Kind noch nicht deutlich nach fester Nahrung verlangt. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Da aber die Einführung der Beikost ja nicht bedeutet, dass die Muttermilch ersetzt werden soll, sondern zunächst lediglich als Ergänzung gedacht ist, ist es auch nicht sehr problematisch, dem Kind die in der Regel zunächst noch sehr kleinen Mengen an Beikost auch unterwegs anzubieten. Selbst ohne Gläschenkost ist es nicht besonders kompliziert, dem Kind Obst oder Gemüse oder auch Kartoffel anzubieten (natürlich nicht alles auf einmal), denn die Erwachsenen müssen ja auch essen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass ein Kind ab dem ersten Bissen der Beikost vom Familientisch mitisst, vorausgesetzt, dass die Familienkost so gestaltet ist, dass etwas babygerechtes abgezweigt werden kann. So kann zum Beispiel das Gemüse für die ganze Familie gedünstet werden und ehe es gewürzt wird, wird eine Portion für das Baby weggenommen. Das Gleiche gilt für Kartoffeln usw. In der Zeit bevor jemand auf die Idee kam, Essen zu pürieren und in Gläser zu füllen oder Fertigbreie herzustellen und in Tüten zu verkaufen, sind die Menschenbabys auch groß geworden. Gläschennahrung und Fertigbrei sind sicher praktisch und können das Leben erleichtern, aber sie sind kein Muss. Viele Tipps über das Was - Wann und Wie der Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen finden Sie in dem Infoblatt `Babys erste feste NahrungA der La Leche Liga, das Sie bei der LLL oder jeder LLL-Stillberaterin bestellen können. In Heft 1/2003 des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und ErziehungsalltagA jetzt `WirbelwindA mit dem Titel `Tischlein deck dichA wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Der `WirbelwindA kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (Wirbelwind Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter