Wie kann ich sein Saugverhalten ändern?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie kann ich sein Saugverhalten ändern?

Hallo Biggi, durch den Schnuller, den wir eigentlich von Anfang an gaben, hat sich ein unschönes Saugverhalten von unserem Kleinen (heute 6 Wochen) entwickelt. (Da unsere Tochter nie einen genommen hatte und schwer zu beruhigen war, war es uns diesmal wichtig - den Nachteil sehen wir wahrscheinlich jetzt.) Er schnappt mit dem Mund auf und zu, so wie am Schnuller. Dabei fließt Milch am Mund vorbei und er schluckt viel Luft. Vermutlich wirst du jetzt raten, den Schnuller wegzulassen oder den Gebrauch einzuschränken? Er hat anfangs so schön gesaugt, mit einer Mundöffnung wie es sein soll:-(. Andere Frage: Er trinkt tagsüber immer nur ca. 4 max. 5 Minuten an einer Brust. Selten nimmt er die 2. Wenn, dann zur 2. Mahlzeit am Tag zwischen 9 und 10. Ansonsten biete ich nachts generell nur eine an, weil er sich sonst krümmt oder aufweint. Zugenommen hatte er zu U3 dennoch ordentlich, das ist das einzige Beruhigende. Geht das auf, wenn ich ihm so oft nur eine Brust geben, aber manchmal eben auch die 2.? Zufrieden bin ich mit dem Stillverhalten nicht, aber er saugt im Vergleich zu unserer Tochter, die bis zu 20 Minuten an einer Brust nuckelte, kräftig. Und solange er auf diese merkwürdige Art zunimmt (nächster Wiegetermin erst Anfang November) , muss ich es wohl hinnehmen. Danke... Gruß novemberfee

von novemberfee am 15.09.2011, 13:23



Antwort auf: Wie kann ich sein Saugverhalten ändern?

Liebe novemberfee, eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, kannst Du dich von deinem Baby leiten lassen und wenn dein Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann musst Du ihm die zweite Seite nicht "aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt "Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift "es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 15.09.2011