Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich den Tag- & Nachtrhytmus ändern?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie kann ich den Tag- & Nachtrhytmus ändern?

Mäuschen2

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Hallo liebe Biggi, Erstmal danke für diese Seite und eure Ratschläge vom gesamten Team!! Unser Mädchen ist aktuell 5½ Monate alt und wurde bis vor zwei Wochen noch voll gestillt. Seit eben zwei Wochen gibt es mittags Gemüsebrei, den sie anfangs mochte und seit einer Woche komplett verweigert. Danach wird sie gestillt, bzw zumindest die brust angeboten. Ins Bett geht's um halb 6 abends, da Madame tagsüber lediglich 3x 30 Minuten schläft. Sie wacht dann um ca. 21.30 Uhr wieder auf, dann im zwei Stunden Rhythmus. Sie verlangt die Brust und trinkt sehr sehr viel. Die Windel wiegt am nächsten Tag 400g. Tagsüber trinkt sie mittlerweile fast gar nichts mehr und seit wenigen Tagen verweigert sie auch den Mittagsbrei. Dementsprechend hat sie auch keine Nasswindeln mehr. Nachmittags und spätestens abends so um 17 Uhr hat sie dann richtig Hunger und trinkt wieder viel an der Brust. Ich weiss, diesen Rhythmus haben wir uns selbst zuzuschreiben - das hat sich irgendwie so eingeschlichen. Nun die Frage - wie wechsel ich diesen Rhythmus wieder, sodass unsere Maus tagsüber wieder normal isst und trinkt und nachts vll lediglich 1-2 mal die Brust braucht? Ich freu mich über eine baldige Rückmeldung und jegliche Tipps :) Liebe Grüsse


Biggi Welter

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Liebe Mäuschen2, mach dir keine Sorgen, du hast deinem Baby nichts angewöhnt! Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Am besten wendest du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie dein Kleines vielleicht doch tagsüber mehr trinkt: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! Liebe Grüße Biggi


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