Mitglied inaktiv
Hallo, ich mache mir Sorgen bezüglich meines ersten Kindes. Er ist 23 Monate und ich habe ihn 14 Monate lang gestillt. Noch immer wenn er meine nackte Brust sieht kommt sein süßer Saugmund. Ich habe ihn aber nicht mehr rangelassen. In spätestens 2-3 Wochen kommt das zweite Kind, welches ich auch mindestens so lange stillen möchte. Nur mache ich mir Gedanken um den Großen, welcher total verschmusst ist und im Moment fast nur Mama will. Und wie ist das mit dem Familienbett. Der Große schläft noch bei uns und das Kleine soll es natürlich auch, also alle vier (mit Papa es sei denn er will auf der Couch schlafen) in einem Bett. Schafft man das? Der Große kuschelt sehr viel und will oft eine Hand von mir, die ich dann wohl für das Stillen brauchen werde. Wie haben das andere gemacht? Abschieben will ich ihn auf keinen Fall, habe jetzt schon manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich dann weniger Zeit für den Großen haben werde wie jetzt, was ja normal ist. Viele Fragen und ich würde mich über etwas beruhigendes freuen. LG Grit
Liebe Grit, ich weiß noch genau, wie ich mich damals gefühlt habe - genau die gleichen Gedanken! Ich kann dir sagen, dass viele Sorgen völlig umsonst waren und ich wünsche dir, dass es bei dir genau so sein wird! Auch mein "Großer" wollte immer meine Hand, hat sich dann aber schnell damit zufrieden gegeben, mein Knie zu halten :-), außerdem war es für ihn völlig klasse, dass wir auf einmal ein völlig neues "Bett" hatten. Ich hatte immer Angst, dass mein Baby aus dem Bett fällt, wenn es außen liegt (in der Mitte lag ja unser Sohn) und wir haben deshalb nach der Geburt sämtliche Bettenn abgebaut und einfach vier Matratzen auf den Lattenrost auf den Boden gelegt. So konnte absolut nichts passieren und ich konnte beruhigt schlafen, außerdem quietschte kein Bett mehr :-). Fang vielleicht jetzt an, deinen Großen darauf vorzubereiten, dass bald ein Geschwisterchen kommt. Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein ganz neues Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6) oder auch über den Stillshop hier auf der Seite. Wenn dein Großer nach der Geburt auch an die Brust möchte, lass ihn einfach probieren, die meisten Kinder geben sich damit ganz schnell zufrieden und haben nicht so sehr das Gefühl, dass das Baby ihnen etwas weg nimmt. Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wenn Du mit beiden Kindern unterwegs bist, sind die Kombination Buggy (großes Kind und/oder Einkäufe) und Tragetuch (Baby) optimal. Ich wünsche eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar.. Ich würde mich freuen, wenn Du dich mal meldest und schreibst, wie es so klappt. LLLiebe Grüße Biggi