Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wenig Muttermilch

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Frage: Wenig Muttermilch

Meliya

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Hallo Frau Welter ich habe vor 8 Wochen per Kaiserschnitt entbunden und wir hatten enorme Stillprobleme. Ich hatte Schwierigkeiten beim anlegen, mein Sohn war zu schwach zum saugen. Leider habe ich mich mit meinem Problem komplett alleine gelassen gefühlt in dem Krankenhaus wo ich entbunden habe. Dadurch dass das Ganze nicht geklappt hat, hatte mein Sohn eine Unterzuckerung und war total apathisch. Da hat er die Flasche bekommen und es wurde besser. Dann ist es aber so gewesen, dass er die 10% Marke abgenommen hatte und es hieß ich solle zufüttern. Habe ich gemacht, nur leider wurde es mit dem Stillen trotzdem nicht besser. An dem Tag, an dem wir entlassen wurden hatte ich den Milcheinschuss, meine Brüste waren sehr prall und es lief schon so Milch raus. Der Kleine konnte immer noch nicht wirklich an der Brust trinken. Am nächsten Tag kam auch schon die Hebamme zu uns. Das Problem lag daran, dass der Kleine wohl eine Gelbsucht hatte und deshalb so müde und kraftlos war. Ich sollte ihn alle 2 Stunden stillen. Es war das reinste Chaos, ich habe ihn kaum wach bekommen und er hat nie richtig an der Brust getrunken. Tja Ende vom Lied, ich habe nun sehr wenig Milch, 25ml beim abpumpen, und auch keine prallen Brüste. Es frustriert mich, dass ich einen so blöden Start hatte und niemanden, der mir dabei hätte helfen können. Ich denke ständig, ob es nicht möglich gewesen wäre, voll zu stillen und ob ich jetzt nicht genug Milch hätte, wenn ich ihn hätte dazu bringen können, ordentlich aus der Brust zu trinken. Jetzt ist es so, dass ich ihn stille, er trinkt übrigens immer noch nicht ordentlich an der Brust, schläft mir ständig ein oder fängt irgendwann an nur zu nuckeln, und er dann die Flasche bekommt. Er trinkt dann ca. 110-130ml nachdem er an der Brust war und das ca. alle 4 Stunden. Zu meiner Frage, kann ich die Situation irgendwie retten? Irgendwas machen um meine Milchbildung doch anzuregen? Oder ist es jetzt zu spät? Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort LG


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Meliya, ich würde zunächst keine Flasche geben, sondern eine alternative Fütterungsmethode wählen, denn es kann gut sein, dass Dein Baby deshalb nicht korrekt an der Brust trinkt. Hierzu wäre es auf jeden Fall wichtig, dass Du Dir Hilfe vor Ort suchst und eine kompetente Stillberaterin sich das Saugverhalten Deines Babys ansieht und euch gegebenenfalls beim Anlegen hilft. Hast du bereits Kontakt zu einer Stillberaterin? Hilfe findest du unter folgenden Adressen. http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Du solltest deshalb wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast Du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört. Das kann in Deinem Falle hilfreich sein und solltest Du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Wende Dich bitte schnell an eine erfahrene Kollegin vor Ort! Vielleicht kannst Du im Moment noch viel pumpen, um die Milchmenge zu erhalten, wenn Dein Baby gut trinkt, wird sich die Menge automatisch erhöhen! Lieben Gruß Biggi


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