Was spricht gegen Beikosteinführung?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Was spricht gegen Beikosteinführung?

Sehr geehrte Frau Welter, unsere Tochter wurde 6 Monate voll gestillt, bevor sie die erste Beikost bekam. Unser Sohn ist jetzt genau 4 Monate alt. er ist 69 cm groß und 8 kg schwer. Die Stillabstände haben sich seit Geburt kontinuierlich von im Durchschnitt alle 3 auf nun unter alle 2 Stunden verkürzt. Er interessiert sich sehr für Essen, greift nach unserem Essen, den Tellern etc. mehr als nach anderen Gegenständen, die Vitamin-D-Tablette nimmt er gerne vom Löffel. Nun habe ich gelesen, dass sich inzwischen die Empfehlungen des FKE von "nach dem vollendeten 6. Monat" auf "zwischen dem vollendeten 4. bis 6. Monat" geändert haben. Gibt es Gründe, konkret dagegen sprechen, sehr langsam jetzt schon mit dem Zufüttern zu beginnen, wo er sich gerade so dafür interessiert? Danke.

von Kunderella am 14.11.2011, 15:53



Antwort auf: Was spricht gegen Beikosteinführung?

Liebe Kunderella, wir folgen den Empfehlungen der WHO, die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht. Ich vermute, dass dein Sohnemann gerade einen Wachstumsschub macht und durch das häufige Stillen deine Milchproduktion steigert. Mit 18 Wochen scheint er mir noch zu jung für Beikost zu sein... Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Die Einführung der Beikost ist dann übrigens keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen! Tipps zur Einführung von Beikost findest du z.B. hier: http://www.velb.org/docs/ls-4_2009-allergiepraevention-im-umbruch.pdf und hier http://www.stillen.org/docs/ls-3_2010-verunsicherung-der-eltern-panikmache-oder-berechtigte-sorge.pdf LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.11.2011



Antwort auf: Was spricht gegen Beikosteinführung?

meien tochter 4 monate findet es auch sehr interessant wenn ich esse und greift danach heisst aber nicht das ei bereit für beikost ist weil das machen alle kleinen weil sie sehen wollen was das ist. ich persönlich würde vor 6 monate nicht anfangen.

von Sternschnuppe2004 am 14.11.2011, 16:19



Antwort auf: Was spricht gegen Beikosteinführung?

Hallo Biggi, danke für Deine Antwort. Die Anzeichen kenne ich schon und da mein Sohn nach diesen Anzeichen eben soweit ist, obwohl er erst 4 Monate alt ist, wollte ich wissen, was dagegen spricht, sprich: was eine frühere Beikosteinführung "anrichten" kann bzw. wovor man "Angst" hat. Vielleicht könntest Du mir dabei kurz weiterhelfend. Danke. Der Wachstumsschub von dem Du sprachst dauert dann aber schon 4 Monate an , denn seitdem verkürzen sich die Stillabstände kontinuierlich ;-)

von Kunderella am 14.11.2011, 19:43



Antwort auf: Was spricht gegen Beikosteinführung?

Liebe Kundurella, auch wenn ein Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Die Diskussion ist im Moment sehr kontrovers und DU musst entscheiden, was für dein Baby der richtige Weg ist. Liebe Grüße nochmal Biggi

von Biggi Welter am 14.11.2011



Antwort auf: Was spricht gegen Beikosteinführung?

Danke! Jetzt weiss ich bescheid und werde angesichts dessen noch warten. Es ist aber angenehm, die Hintergründe zu kennen.

von Kunderella am 15.11.2011, 13:37