Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was soll ich tun?

Frage: Was soll ich tun?

meerli

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Mein Sohn ist gerade mal 3,5 Wochen alt und ich stille ihn voll...nun hat er in seiner erst kurzen Lebensdauer bereits fast 1kg zugenommen und meine Hebamme/Kinderärztin sind der Meinung daß er zu viel isst... Hintergrund ist daß er sehr arge Probleme mit Blähungen hat, großen geblähten Bauch, ständig nur am Drücken/Pressen ist und auch aufschreit damit Winde entweichen können... Er kommt meist alle 3 Stunden, aber tageweise auch weniger oder mal alle 4 Stunden.. die beiden Damen meinen nun er soll mindestens 3 stunden zwischen den Mahlzeiten aushalten, ich solle ihn mit Tee befriedigen...mein Problem ist daß er keinen Tee akzeptiert ,Flasche allgemein nicht sich da nur (Verständlicherweise) verschluckt...wenn er einschläft wird er vom Bauchweh und Gedrücke wieder munter und meint daß Munter sein auch Nahrung bedeudet... bei mir sucht er automatisch nach Nahrung so daß er wenn er eben nicht schlafen kann auch nach 1,5 Std. etc.an die Brust will... Wo er dann aber auch wie ein Verdursteter trinkt, schnell hastig, schluckt auch Luft,verschluckt sich...brust wegnehmen wird mit viel Geschrei und "Hyperventilieren" zur Kenntnis genommen :-) Nun ja soll ich ihn trotz dieser Gewichtszunahme weiter nach Bedarf stillen oder Zeiten einhalten...? Ich muss dazu sagen er kam mit 4550g zur Welt und mein 1.mit 4650g (kein SS-Diabetis) und der 1.hat auch bei der U3 bereits 7kg gewogen trotz Stillens...war immer zu groß und zu schwer :-)/Heute 7 Jahre alt und kein Moppelchen mehr groß und 32kg schwer!! Was raten Sie mir mit dem Kleinen? Auch in Hinsicht auf das Gedrücke? Ich ernähre mich stillfreundlich,(trinke aber Sprudel mit Kohlensäure) er bekommt noch Lefax Tropfen und Bigaia Tropfen... Danke LG Sindy


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Sindy, alle Stillexperten propagieren das Stillen nach Bedarf und ohne irgendeinen Mindestabstand. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Legen Sie Ihr Kind an, wenn es nach der Brust verlangt, ganz gleich ob die letzte Stillzeit vier Stunden oder eine Viertelstunde her ist. (Den Abstand zwischen zwei Stillzeiten berechnet man übrigens vom Beginn des letzten Anlegens bis zum Beginn des nächsten Anlegens). Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


amrasa

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hallo.. ich bin zwar kein experte, aber erfahrungen teilen kann nie schlecht sein. meine tochter hat in den ersten wochen 300 bis 350 gramm die woche zugenommen. mein kinderarzt meinte dass ich eigentlich 2 kinder stillen könnte und meine hebame sprach von einem gedeihkind. NIEMAND weder kinderarzt noch hebamme haben gesagt dass sie zu viel isst, da man ein kind mit muttermilch nicht überfüttern kann. sie kam mit 3690 gramm auf die welt (bei entlassung aus KH ca. 3420 gramm und wiegt jetzt mit knapp 11 wochen über 6300 gramm. die gewichtszunahme ist dann aber der 6 wochen leicht weniger geworden.. jetzt sinds 200- 250 gramm die woche. sie nimmt also mehr als einen kilo die woche zu. ich stille nach bedarf.. teils alle 45 min oder auch mal 3 stunden am stück und nach wie vor mind. 10 x in 24 stunden. sie hatte auch furchtbar mit blähungen zu kämpfen, habe teils mitgeweint weil es sie so gequält hat. seit ca. einer woche wirds ständig besser. ich hab es auch mit stillfreundlicher ernährung versucht und die hat nichts gebracht. meine tochter schluckt unheimlich viel luft weil sie auch nie ruhig beim trinken ist durch blähungen etc. eine stillberaterin von LLLiga war auch schon bei mir und auch eine die das beruflich macht. beide konnten nicht helfen, aber mittlerweile bleib ich gelassen. sie trinkt halt wie sie will. ich kann nur sagen dass es besser wird und entspannter. viel glück und durchhalten :)


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