Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

was kann man tun , wenn man gar nicht erst stillen will?

Frage: was kann man tun , wenn man gar nicht erst stillen will?

Mitglied inaktiv

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ich habe nicht vor nach der geburt zu stillen, was kann man tun damit erst gar keine milch kommt bzw. damit man sie wieder wegbekommt ?


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Gina, ich weiss nicht, warum Sie nicht stillen wollen, doch auch wenn Sie jetzt restlos überzeugt sind, dass Sie keinesfalls stillen wollen, kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich den Weg des primären Abstillens (Abstillen unmittelbar nach der Geburt) gut zu überlegen. Es gibt zwar die Möglichkeit, dass eine Frau medikamentös mit Prolaktinhemmern sofort nach der Geburt abstillt, doch nur wenigen Frauen ist bewusst, dass diese Medikamente extreme Nebenwirkungen haben können (und deshalb in vielen Ländern keine Zulassung für die Verwendung zum Abstillen haben). Lesen Sie dazu bitte auch den unten angehängten Leserbrief. Diese Nebenwirkungen können die erste Zeit mit Ihrem Baby deutlich überschatten. Außerdem kommt es nicht selten vor, dass es nach der Beendigung der Einnahme der Prolaktinhemmer doch noch zu einem Milcheinschuss kommt. Sie können auch langsam und auf natürliche Weise abstillen. Diese Methode hat mehrere Vorteile für Sie und Ihr Kind, auch wenn es Ihnen vielleicht auf den ersten Blick nicht so vorkommt. So kommt Ihr Kind durch das Anlegen nach der Geburt in den Genuss der Vorteile des Kolostrums und Sie selbst können mit einer besseren und schnelleren Rückbildung der Gebärmutter rechnen. Außerdem umgehen Sie die Nebenwirkungen der Abstillmedikamente und können Ihr Baby besser genießen. Der Weg wäre dann zum Beispiel so, dass Sie Ihr Kind unmittelbar nach der Geburt anlegen und in den nächsten Tagen auch immer wieder anlegen. Da der Milcheinschuss so oder so erfolgen wird (er wird durch das Ausstoßen der Plazenta ausgelöst = endokrine Steuerung), ist es sinnvoll in diesen ersten Tagen, das Baby nach Bedarf zu stillen und zwar häufig und uneingeschränkt. So kann der Milcheinschuss milder verlaufen und Sie können dann nach dem Einsetzen des Milcheinschusses das Baby allmählich immer kürzer und seltener anlegen, damit Ihr Körper das Signal bekommt: „Es wird weniger Milch gebraucht". Das die Milchbildung nun immer mehr durch das Prinzip von Angebot und Nachfrage gesteuert wird (autokrine Steuerung), wird durch eine sinkende Nachfrage (selteneres Entleeren der Brust) die Milchbildung immer weiter nachlassen. Diesen Prozess können Sie durch Kühlen der Brust und homöopathische oder naturheilkundliche Mittel unterstützen. Schlussendlich entleeren Sie die Brust nur noch dann, wenn sie unangenehm prall voll ist und spannt (entweder durch Anlegen oder durch vorsichtiges Abpumpen oder Ausstreichen). Immer nur gerade so viel Milch entleeren, wie unbedingt notwendig, dass Sie sich wieder wohl fühlen und anschließend die Brust kühlen. Das Hochbinden der Brust ist jedoch in KEINEM Fall empfehlenswert. Dieser Ratschlag ist absolut veraltet. Sie können einen gut sitzenden und stützenden BH tragen. Sicher klingt es auf den ersten Blick mühsamer und umständlicher ohne Medikamente abzustillen, aber es ist nicht wirklich aufwändiger und hat viele Vorteile. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die mit Ihnen im persönlichen Kontakt genau bespricht, wie Sie vorgehen können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ich wünsche Ihnen eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Leserbrief Pädiatrische Praxis 60, 561-562 (2001/2002) Abstillen – natürlich oder medikamentös Zu Umfrage in Pädiatrische Praxis 59, 583-587 (2001) In der Umfrage haben Vertreter namhafter Geburtskliniken Stellung genommen. Zu den Risiken der Einnahme von Ergotaminabkömmlingen – und das sind alle dort genannten Medikamente zum medikamentösen Abstillen – hat sich kein Experte sachgerecht geäußert. Die Umfrage erweckt den Eindruck, als seien früher einmal in den USA Zwischenfälle aufgetreten, die jedoch in Europa nie Bedeutung erlangt haben und vernachlässigbar sind. Ein Studium der verfügbaren Literatur vermittelt jedoch ein etwas anderes Bild. Hinzu kommen immer wieder mündliche Berichte von Hebammen sowie Kolleginnen und Kollegen über Herzinfarkte und zerebrale Krampfanfälle im Zusammenhang mit der Einnahme von Bromocriptin. Die jüngste Veröffentlichung aus Deutschland über solche Zwischenfälle stammt aus dem Jahr 2000 (1). Sie arbeitet auch die derzeitig verfügbare Literatur auf. Danach sind folgende berichtete Nebenwirkungen von Bromocriptin postpartal bisher beobachtet worden: Herzinfarkt (1, 2), Bluthochdruck (3), Schlaganfall (4), Krampfanfall (5), Psychose (6). Außerdem konnte von Larazet et al. (7) erstmals ein Koronararterienspasmus nach Bromocriptingabe oral im Herzkatheterlabor nachgewiesen werden. Unter einer Einmalgabe von Bromocriptin war ein Vasospasmus der rechten Koronararterie mit einer Lumeneinengung von 70 % angiographisch nachweisbar. Es besteht also kein Zweifel daran, dass Ergotaminerderivate zu Vasospasmen führen können und damit auch zu den genannten erheblichen Nebenwirkungen teilweise mit Todesfolge. Das Potenzial zu diesen Nebenwirkungen haben auch alle neueren Ergotaminderivate (z.B. Cabergolin), da sie der gleichen Stoffgruppe entstammen. Sie sind lediglich noch nicht über so lange Zeit und so gründlich untersucht worden. Freilich sind die genannten erheblichen Risiken gering; sie haben aber immerhin dazu geführt, dass die Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung von Bromocriptin zum Abstillen widerrufen hat. Offenbar unbeachtet geblieben ist die Empfehlung der Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer von 1989, die die Anwendung von Bromocriptin zum Abstillen nur in medizinisch begründeten Situationen empfiehlt (8). In den Umfragen wurde festgestellt, dass das Abstillen häufig auf Wunsch der Mütter erfolgt und es selten medizinische Gründe zum Abstillen gibt. Dementsprechend dürften auch Ergotamtinabkömmlinge zum Abstillen nur selten angewendet werden, würde man der Empfehlung der Arzneimittelkommission folgen. Dass dem nicht so ist, ist seit Jahren bekannt. Der Grund liegt darin, dass das „natürliche Abstillen" erst in den letzten Jahren bekannter geworden ist. Es ist mühsamer als das medikamentöse Abstillen, und es dauert länger. Die Befürchtung, es könnte sich eine Mastitis entwickeln ist nur selten berechtigt, da die Übertragung der Keime aus dem Mund des Kindes auf die Brustwarze (immer noch der häufigste Übertragungsweg!) normalerweise nicht wirksam ist. Aufgrund der Datenlage habe ich keinen Zweifel, dass es ein juristisches Erfordernis ist, die betroffenen Mütter über die alternativen Möglichkeiten zum Abstillen aufzuklären und die seltenen Risiken auch zu nennen. Die Begründung, es fehle die Kontrollmöglichkeit des gewünschten Effektes bei natürlichem Abstillen greift nicht, da heute jeder betroffenen Frau eine Nachsorgehebamme und eine Frauenarztpraxis zur Verfügung stehen, die diese Kontrolle ausüben können. Bei den Ausführungen über natürliches Abstillen verwundert es immer wieder, dass die Reduktion der Flüssigkeitsaufnahme durch die Mutter immer noch genannt wird. Schon seit vielen Jahren ist aus der Literatur bekannt, dass eine Einschränkung der Trinkmenge nur eine eingeschränkte Harnproduktion, jedoch keine Verminderung der Milchproduktion zur Folge hat. Zusätzlich verschlechtert sich auch noch das Allgemeinbefinden der betroffenen Mutter, so dass diese unnütze Maßnahme endlich aus dem Repertoire gestrichen werden sollte! Literatur: Arzneimittelkommission Bundesärztekammer: Medikamentöses Abstillen nur in medizinisch-begründeten Fällen. Dtsch. Ärzteblatt 86 (1989), 1232. Canterbury, R. J., et al: Post partum psychosis Induced by Bromocriptine. South Med J. 1987; 80:1463-4. Hopp, L., et al: Myocardial infarction post partum in patients taking Bromocriptine for the prevention of breast engorgement. Int J. cardiol 1996; 1957: 227-32. Iffy, L.: Post partum intracerebral haemorrhag in a patients receiving Bromocriptine. Pharmacoepidem Drug Safety 1994; 3: 247-9. Katz, M., et al: Puerperal hypertension, stroke and Seizures after suppression of lactation with Bromocriptine. Obstet gynecol. 1985; 66: 822-4. Lindner, M., et al: Ergotamininduzierter postpartaler Myocardinfarkt. Herz/Kreisl. 2/2000; 32: 65-68. Larrazet, F. et al; Possible bromocriptine-induced myocardial infarction. Ann. Int. Med. 1993, 118: 199-200. Lawrence, R.A.: Breastfeding: Mosby Baltimore, Berlin 1999, 305. Dr. Michale Scheele Stillberater IBCLC Stillbeauftragter des Berufsverbandes der Frauenärzte und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe


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ich glaube man kann gar nichts tun. die milch kommt so oder so. man kann aber abstilltabletten bekommen in der klinik. allerdings wird oft von ihnen abgeraten, weil sie starke nebenwirkungen haben. am besten ist dann viel salbeitee trinken und phytolacca (ein homöopathisches mittel, kannst am besten deine hebi fragen in welcher potenz). und jetzt noch die frage: wieso möchtest du denn nicht stillen? versuch es doch zumindestens! einmal abgestillt ist es meist zu spät bzw. sehr schwierig deine milchproduktion wieder in gang zu bringen. MuMi hat so viele Vorteile für das Kind und auch für die Mutter: am gesündesten für Dein Kind, am besten für die Bindung zwischen Mutter und Kind, am besten für die Rückbildung, am praktischsten und am günstigsten! Ich würde so eine schwerwiegende Entscheidung ordentlich abwägen, sonst bereust Du das vielleicht später... lg, tigerlily


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ich kann gut nachvollziehen was du schreibst allerdings solange es mich nicht betrifft! ich mag wohl als rabenmutter dastehen weil ich es nichtmal versuche, ich muss dir aber sagen, dass ist mir egal, ich habe meine gründe auch wenn das vielleicht für andere keine wirklichen gründe sind! ich habe eine sehr schwere ss und bin ständig ans bett gefesselt, wenn mein kind da ist , bin ich froh wenn ich mal was anderes machen kann und mein mann den rest übernimmt und da beides nicht möglich ist und auch andere gründe noch mit eine rolle spielen lasse ich es von anfang an ! frau sollte eines nicht vergessen ich bin dann zwar mama und ich werde mein kind lieben- ich hab allerdings noch ein anderes eigenes leben, und das steht mir nach so einer ss auch zu ! war nicht gegen dich , alles liebe gina


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liebe gina, tut mir leid, dass du keine angenehme ss hast und liegen musst... keine angst, ich fühle mich keineswegs angegriffen, muss ja jeder selber wissen. noch zum thema, dass dein mann dann alles übernehmen kann: das füttern kann er dir auch nur abnehmen, wenn er zu hause bist und da du die meiste zeit mit dem kind alleine bist, bleibt das meiste doch an dir hängen. und wenn man mal länger weg will und männe beim kind lassen will, gibt es die klassische milchpumpe... und wenn das kind da ist, bist du mama, egal ob stillend oder nicht stillend und du wirst nie wieder in dein altes normales leben zurückkehren: es ist dann nunmal, in dem moment wo dein baby zur welt kommt ist auf einmal alles anders. man kann es sich zwar vorher alles ausmalen, aber letztendlich, wenn es dann da ist, merkt man, dass man vorher überhaupt nicht wusste wie das wird, wenn das kind da ist, wenn man endlich mama ist... und natürlich ist es das schönste gefühl der welt :) wie du gesagt hast: deine gründe, bzw. der den du genannt hast, wären für mich keine gründe... aber ich finde auch: lieber eine zufriedene flaschenmami als eine unzufriedene brustmami, die im grunde ihres herzens gar nicht stillen will. also: jeder sollte die entscheidung treffen, die für ihn und sein kind am besten ist. dennoch: lass es doch ein wenig auf dich zukommen! vielleicht sieht die welt ganz anders aus, wenn dein kind da ist. mach die tür zum thema "stillen" noch nicht ganz zu für dich. in der wievielten woche bist du denn? alles gute weiter! lg, tigerlily


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es tut mir leid zu hören, dass du eine schwere schwangerschaft hast - nur dass du dein baby dafür bestrafst, ist schade. du hast dich schliesslich für ein kind entschieden, ob die schwangerschaft schwer ist oder nicht? wenn du gern dein altes leben wieder haben möchtest, darfst du besser kein baby bekommen.


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