Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was kann ich tun, wenn mein Baby die Brust verweigert?

Frage: Was kann ich tun, wenn mein Baby die Brust verweigert?

Jenny88H

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Hallo! Meine Tochter Madlen ist nun 6 Monate alt. Vor ca. 6 Wochen haben wir mit Beikost begonnen, da sie schon reges Interesse am Tisch zeigte. Nun ist es so, dass sie tagsüber schon seit längerer Zeit (ca. 5 Wochen) kurz weint, wenn ich sie zum stillen anlegen will. Beruhigte sich aber immer gleich wieder. Seit gestern schreit sie stark, wenn ich sie anlegen will und drückt sich weg, hört erst auf zu brüllen, wenn ich sie wegnehme von der Brust und aufsitze. Mit der Beikost sind wir momentan so weit, dass sie mittags Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (Fleisch mag sie nicht besonders) und gegen Abend Obstbrei und Grießbrei bekommt. Allerdings lehnt sie fast jeden Brei nach ca. 100 g ab, wirkt aber anschließend noch so, als habe sie Hunger. Abends, morgens und nachts kann ich sie noch ohne Probleme stillen. Meine Frage ist, was kann/soll ich ihr den ganzen Tag über zu essen geben und was kann ich tun, damit ich keinen Milchstau bekomme? Würde nachts gerne noch weiterstillen. Vielen Dank schon mal für Ihre Bemühung! :-)


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Jenny88H, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf’s Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


Jenny88H

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Danke für die schnelle Antwort! Ich denke, es wird dann wohl daran liegen, dass sie so neugierig und interessiert an Ihrer Umgebung ist. Das würde am ehesten zutreffen. Sobald ich sie mir vor die Brust lege, fängt sie lautstark an zu schreien und drückt sich weg, noch bevor sie dran saugt. Ich werde jetzt mal versuchen im Dunkeln zu stillen. Kann es eventuell auch daran liegen, dass ich mir die Hormonspirale einsetzen hab lassen und ich jetzt anders "rieche" durch die Hormone?? Wie oft sollte ich mir die Brust ausstreifen, damit ich keinen Stau bekomme? Danke schon mal! Liebe Grüße Jenny


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Jenny, die Hormonspirale selbst braucht dir keine Kopfschmerzen zu bereiten. Sie enthält Gestagene, die jedoch vorwiegend lokal in der Gebärmutter wirken und den Körper nur gering belasten. Es gelangen dabei nur kleinste Mengen des Gestagens in die Muttermilch, die die Milchmenge und die Zusammensetzung der Muttermilch nicht beeinflussen und auch dem Kind nicht schaden. Wissenschaftliche Untersuchungen haben sich mit den gestillten Kindern von Müttern beschäftigt, die gestagenhaltige Verhütungsmittel über einen Zeitraum bis zu siebzehn Jahren anwandten. Dabei konnten keine Langzeitwirkungen auf die sexuelle Entwicklung während der Pubertät oder auf irgendwelche anderen Bereiche entdeckt werden. Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass der Gebrauch von reinen Gestagen Präparaten während der Stillzeit keine negativen Auswirkungen auf lange Sicht auf das Wachstum und die Entwicklung von Kindern hat (Pardthaisong, 1992). Und die Embryotox schreibt: "Insgesamt scheint eine niedrig dosierte Gestagentherapie im Rahmen der Kontrazeption für den gestillten Säugling gut verträglich. Hierdurch kommt es nach bisherigen Erfahrungen nicht zu Entwicklungsstörungen der Sexualorgane des Kindes oder zu stärkeren Langzeiteffekten. Höher dosierte Gestagenzubereitungen sind hinsichtlich ihrer Kinetik und Verträglichkeit für den gestillten Säugling nicht untersucht. Sie dürften in der Stillzeit kaum Anwendung finden. Empfehlung: Reine Gestagenpräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die hormonellen Kontrazeptiva der Wahl. Bei Unverträglichkeit (z.B. Blutungsstörungen) sind auch Kombinationspräparate (Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepotpräparate (Dreimonatsspritze, gestagenhaltige "Spirale") akzeptabel. Mit der Anwendung kann sechs bis acht Wochen postpartal begonnen werden. Eine Einschränkung des Stillens ist nicht erforderlich." Quelle: http://embryotox.de/gestagene.html Sollte die Brust zwischendurch spannen oder schmerzen, streichen Sie unbedingt auch zwischendurch noch aus, damit kein Milchstau entstehen kann. Ich kann keine Zeitangabe machen, hören Sie auf IHREN Körper. LLLiebe Grüße Biggi


MalishaR.

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Anscheinend möchte deine Tochter die Brust nicht mehr. Ich kann dir empfehlen, morgens Fläschen zu geben, mittags eine warme Mahlzeit (aus dem Glas), nachmittags Obst und Gemüse (aus dem Glas), späten Nachmittag Abendbrei und vor dem Schlafen gehen noch mal Fläschen. So mache ich das bei meinem 5 Monate altem Sohn :) Lg


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