gwennerle
Guten Tag, Mein Sohn (12 Wochen) schläft meist abends beim Stillen ein. Ich finde das recht praktisch, da wir dann zusammen einschlafen können (er schläft bei uns im Elternbett, da er nicht alleine in seiner Wiege schlafen möchte. Bald haben wir aber ein Babybett welches wir an unser recht kleines Bett ankoppeln können). Wenn er nachts aufwacht stille ich ihn wieder und er schläft dann auch in der Regel wieder ein. Seit ein paar Tagen legen wir und auch am Vormittag nochmals zusammen ins Bett und ich stille ihn wieder im Liegen und schläft dann ein. Meist wacht er dann wieder auf nach 30 - 60 min und möchte die zweite Brust und schläft dann auch manchmal auch nochmal ein. Nun habe ich aber vermehrt gelesen, dass man Babys nicht in den Schlaf stillen soll. Wieso nicht? Und eine zweite Frage: Ist es normal, dass die Brustwarzen ab und zu wieder etwas wund sind und manchmal schmerzen? Es geht auch meist nach ein npaar Tagen wieder weg... Vielen Dank im Voraus und beste Grüße...
Liebe gwennerle, genau so wie Sie es beschreiben, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Ein 12 Wochen altes Baby muss mit Sicherheit NICHT alleine einschlafen müssen! Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Ich wünsche Ihnen weiterhin eine schöne und „einfache“ Zeit mit Ihrem Baby. Wunde Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht und es wäre sinnvoll, wenn Sie einen Termin mit einer Kollegin vor Ort ausmachen könnten, die Ihnen dann genau zeigen kann, wie Sie Ihr Baby korrekt anlegen müssen. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
gwennerle
Liebe Frau Welter, vielen Dank für Ihre rasche und ausführliche Antwort! Ich denke meine Brustwarzen sind nicht wirklich wund, sondern eher manchma etwas empfindlich. Ich habe die Vermutung, dass ich beim Stillen im Liegen einen Fehler mache....Auch habe ich zur Zeit manchmal und besonders kurz vor der nächsten Stillmahlzeit leichte und wirklich nur ganz leichte und kleine Verhärtungen an den Seiten der Brüste. Ich denke aber dass es daran liegt, dass mein Sohn zur Zeit, nun da er so vieles besser wahrnimmt, oft beim Trinken abgelenkt wird und auch weniger trinkt als sonst. Haben Sie dazu noch einen Gedanken? Gerne würde ich mich aber auch von einer Kollegin vor Ort beraten lassen. Über eine Adresse/Telefonnummer/email einer Kollegin in meiner Nähe würde ich mich sehr freuen! Vielen lieben Dank und liebe Grüße
gwennerle
Ach, und meine Postleitzahl ist 10243 :-) Vielen lieben Dank!
Liebe gwennerle, Sie könnten einmal versuchen, die Stillposition immer mal wieder zu verändern, vielleicht hilft das schon. Ansonsten soll sich eine Kollegin die Anlegetechnik einmal ansehen, oft hilft ein klainer Tipp wirklich sehr. Schauen Sie mal unter: http://www.lalecheliga.de/db/beraterin_suche_ext.php LLLiebe Grüße, Biggi
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