Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wann soll ich den Anendbrei einführen?

Frage: Wann soll ich den Anendbrei einführen?

KattlMai2013

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Hallo Biggi und Kristina, mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und seit letzten Donnerstag bekommt er dein Mittagsbrei,den er auch gut verträgt. Nun meine Frage: Wann soll ich den Abendbrei einführen und wann gibts dann den nächsten? Vielen Dank schon mal! Liebe Grüße KatrinundTom2013


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Katrinund Tom2013, viele Mütter sind verwirrt, wenn es um die Beikost geht. Zu allem ist dieses Thema ja auch noch sehr von unterschiedlichen ideologischen Meinungen beeinflusst, so dass es nicht immer leicht ist, sich durchzufinden und zu einer Entscheidung zu finden. Nach dem ersten Gemüsebrei, der zum Gemüse Kartoffelbrei erweitert wurde, kannst Du als nächstes mit Obst beginnen (z.B. mit geriebenem Apfel). Die Obstmahlzeit kann allmählich zum Getreide Obstbrei erweitert werden. Zusätzlich kann auch ein Gemüse Getreidebrei eingeführt werden. Bei allem gilt: immer nur ein neues Nahrungsmittel auf einmal einführen, bis zum nächsten neuen Nahrungsmittel mindestens eine Woche verstreichen lassen, mit geringen Mengen anfangen und diese langsam steigern. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden können miteinander vermischt werden. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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