simoness
Hallo zusammen, auch nach 13 Wochen fellt es mir schwer, das Weinen meines Sohnes zu "deuten". Besonders nachmittags hat er teilweise richtige Schreianfälle und lässt sich schwer beruhigen. Mögliche Gründe können sicherlich seine Bauchschmerzen, zuviele Reize, die er verarbeiten muss etc. sein. Seit Wochen haben wir tagsüber einen 4-Stunden-Still-Rhythmus. Mein Sohn ist ein Frühchen und hat in den letzten Wochen ordentlich an Gewicht hinzugenommen (Der Kinderarzt konnte sich sogar ein Lächeln nicht verkneifen). Lege ich ihn bei seinen Schreiattacken an die Brust, trinkt er. Jetzt zu meinen Fragen: 1. Kann es sein, dass mein Kind nachmittags mehr Essen benötigt als vormittags (Vormittags meldet er sich frühstens nach den 4 Stunden - es kann aber auch daran liegen, dass ich nach dem Stillen, Wickeln und Anziehen täglich mit ihm 2 Stunden spazieren gehe und er dabei im Tragetuch durchgängig schläft) ? 2. Trinken Kinder auch, wenn sie eigentlich keinen Hunger haben? (Bereits von Geburt hat spuckt mein Sohn sehr viel, so dass ich es daran nicht festmachen kann) 3. Wenn ich mein Kind tagsüber so häufig stille, hat das Kind in der Nacht nicht das Bedürfnis genauso oft Trinken zu bekommen (Auch nachts hat sich der 4-stunden-Rhythmus eingeschlichen)? 4. Gibt es ein "Zuviel Stillen" Vielen Dank für die Hilfe - ich habe manchmal das Gefühl, dassdas Stillen eine Wissenschaft für sich ist:-) Beste Grüße Simone
Liebe Simone, ja, es ist absolut normal, dass ein Baby am Abend mehr trinkt! So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa zwölf Wochen zu erwarten. Fast alle Babys spucken, manche mehr, andere weniger. Solange das Baby weiterhin ausreichend nasse Windeln hat, einen gesunden und lebhaften Eindruck macht und gedeiht, ist das Spucken zwar lästig, wahrscheinlich aber kein Anlass zur Sorge. Bei den meisten Babys ist dieses Spucken in erster Linie ein Wäscheproblem ("bitte ein T Shirt im Spuckdesign, dann fallen die echten Flecken weniger auf"). Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extermfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi
Morgen
Wenn Stillen gegen das Schreien hilft, dann tus! Welch ein Segen, wenn Mutter Ihrem Kind auf so einfach Weise so gut helfen kann. Meine Tochter hatte einen 3 Stunden Rhythmus und schlief durch seit sie 2 Monate alt war -- bis sie 4 Monate alt war, dann kam sie plötzlich wieder öfter und schlief auch nicht mehr durch. Und gespuckt hat sie die ersten 6 Monate ohne Ende. Und interssanterweise verlangt(e) sie vormittags so gut wie nie nach der Brust, genau wie dein Kind! LG
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