Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! mein Baby Florian ist mittlerweile sechseinhalb Monate alt. Ich habe sechs Monate voll gestillt und habe dann mit Beikost angefangen weil ich merkte das es ihm nicht mehr ausreicht, trotz öfterem anlegen. Er hat einen riesigen Appetit bekommen, so das er bereits Mittagsmenu, Obstgläschen und Abendbrei bekommt. Was jetzt meine grosse Sorge ist und ich hoffe du kannst mir meine Fragen beantworten ist: Ich stille morgens um ca. 7.00 Uhr voll, um 11.30 Uhr bekommt er z.B.1 Glas 190 g Karotten, Kartoffeln und Hühnchen, um 15.00 Uhr bekommt er ca. dreiviertel Glas Birne + ca. 15 Minuten Stillen und um 18.30 Uhr bekommt er mittlerweile ca 250 ml angerührter Grießbrei + ca. 5-10 Minuten Stillen und verteilt über den Tag ca. viertel bis halbe kleine Flasche Tee. Meine Angst ist das er zu grosse Mahlzeiten bekommt, aber er verlangt es und isst mit riesigen Appetit und mir kommt es manchmal sogar vor das er noch mehr wollte. Kann vielleicht auch sein weil ich Produkte für 4 Monate alte Babys gebe, das die nicht so nahrhaft sind.Ihm geht es soweit gut und seit 2 Tagen wo ich Abends Grießbrei anrühre und ich den Brei bißchen dicker mache, schläft er durch von 19.00 Uhr bis etwa 7.00 Uhr morgens. Ich bin dabei abzustillen habe seit 2 Tagen die 22.30 Uhr Stillmahlzeit ausgelassen und seit heute die Stillmahlzeit zum Mittagessen und will als nächstes die Stillmahlzeit zum Obst auslassen, so das ich nur noch morgens voll stille und ansonsten dreimal Beikost gebe. Was ich noch erwähnen wollte ist das er als 4 Tage altes Baby bereits schon Mahlzeiten zwischen 120 bis 160 ml getrunken hat und mit einem Gewicht von 4730 g und 56 cm zur Welt kam. Hängt es davon ab das er schon so schwer zur Welt kam und deshalb so einen grossen Appetit hat und so grosse Mahlzeiten essen kann??? Ich bedanke mich schon im voraus für deine Bemühungen und hoffe du kannst mir auf meine Fragen, Antworten geben. Liebe Grüße Bea
? Liebe Bea, in der Regel haben Babys ein sehr gutes Gespür dafür, wieviel sie brauchen und man kann sich von seinem Kind leiten lassen. Aber für ein sechseinhalb Monate altes Baby sind so viele Beikostmahlzeiten doch recht viel. Die Einführung weiterer Breimahlzeiten würde ich sehr langsam angehen lassen und vor allem den Brei keinesfalls dicker machen! Sondern nach Vorschrift zubereiten. Falls Du jetzt baldmöglichst abstillen willst, sollten die Muttermilchmahlzeiten nicht durch eine Folgemilch, sondern möglichst durch eine Pre-Nahrung ersetzt werden. Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen recht guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben, der sich besonders eignet, wenn nicht gestillt wird. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! was meinst du mit, einführung weiterer Breimahlzeiten solle ich noch warten??? Ich möchte meinen Sohn weiterhin morgens voll stillen zum Mittagessen ein Glas Gemüse-Fleisch-Menü, Mittags ein Obstgläschen z.B mit Zwieback und abends einen Brei. Zu den Obst und dem Abendbrei stille ich noch dazu. Meinst du 4 - 5 Mahlzeiten sind zuwenig? Sind die Milchmahlzeiten wie morgens stillen und abends einen Milchbrei zuwenig? Du sagst die Beikostmahlzeiten wären zuviel, aber man kann doch nach dem 4 Monat schon anfangen mit Beikost? Ich wollte weiter voll stillen aber es hat ihm nicht ausgereicht. Nach jedem Stillen ca alle 2,5 bis 3 Std. (ausser morgens die erste Stillmahlzeit) hat er geweint und gezeigt das er hungert hat. Deshalb habe ich ja mit Beikost angefangen weil ich eigentlich keine angerührte Milch (Folge- bzw. Pre-milch) geben wollte. Soll ich die Stillmahlzeiten zu dem Obstglas und Abendbrei weiterhin beibehalten??? Ich möchte nämlich noch weiterhin stillen. Helfe mir bitte da ich jetzt nicht mehr weiss wie ich ihm weiter essen geben solle. Vielen Vielen Dank Bigge!!! Gruß Bea
Liebe Bea, das Thema „ab vier Monate oder ab sechs Monate" ist eine zwischen Ernährungsexperten und Säuglingsnahrungsindustrie heiß diskutiertes Thema und der Markt für Säuglingsnahrung ist ein mindestens so heiß umkämpfter Markt mit großen Verdienstmöglichkeiten, die um so größer sind, je weniger bzw. kürzer die Kinder gestillt werden. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten „kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Aber das hilft dir jetzt nicht weiter, denn dein Kind bekommt eben so viel Beikost. Allerdings solltest Du jetzt nicht immer noch mehr Beikost geben und noch mehr Mahlzeiten ersetzen, sondern dein Kind weiterhin nach Bedarf stillen. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. In Heft 1/2003 des „buLLLetin die andere Elternzeitschrift für den Still und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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