Mitglied inaktiv
Liebe Fr. Biggi, meine Tochter ist schon fast 9 Monate alt (geb. 25.01. mit 3950g und 53cm). Ich habe sie 6 Monate voll gestillt (es hat bei uns von Anfang an super geklappt und ich hatte mit dem Stillen überhaupt keine Probleme)und ab dem 7 Monat habe ich mit dem Beikost begonnen. Als erstes gab es Frühkarotten, die sie anfangs überhaupt nicht akzeptiert hat. Aber dann mit der Zeit hat sie davon immer ein bisschen mehr gegessen, was mich damals sehr gefreut hat (aber vom Ersetzen einer Milchmahlzeit war noch keine Rede => sie wollte anschliessend immer Busen haben). Dann habe ich ihr morgens und abends Früchte (Äpfel, Birnen, Banane) gegeben, die ihr sehr geschmeckt haben. Trotzdem hat sie nie (oder ganz selten)soviel davon gegessen, um satt zu sein. Vor 2 Wochen hat sie die ersten Zähne bekommen. In dieser Phase hat sie den Appettit überhaupt verloren. Sie wollte nur gestillt werden. Vom Beikost, Brei, Früchten hat sie vielleicht 1-2 Löffelschen gegessen. Dieses Essensverhalten ist geblieben: Sie ist ganz wenig, so ungefähr ein Drittel bis Hälfe vom Hippglas (auch so wenig von Birnen, die sie früher sehr gemocht hat) => ist das nicht zu wenig für 9M. altes Kind? Wenn sie mich nur mit dem Löffelschen sieht Und unser Hauptproblem: Ich habe den Eindruck sie betrachtet das "normale Essen" nicht als einen "Hungerlöscher". Wenn sie wirklich hungrig ist, ist sie vom Glas überhaupt nichts => sie will nur den Busen... Dazu muss ich sagen, dass Anna sehr lebendiges und Kind ist. Motorisch ist sie sehr voran: sie krabbelt seit dem 6 Monat. Jetzt will sie nur Stehen und mit meiner oder Möbel Hilfe gehen. Sie hat 74cm + 8,5kg also klein ist sie nicht... Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort LG Dorota & Anna
? Liebe Dorota, wenn ich für jedes Kind, das mit 9 Monaten viel gestillt wird und relativ wenig andere Nahrung isst und dessen Mutter - mehr oder minder verzweifelt - angefragt hatte, 10 Euro bekommen hätte, dann hätte sich inzwischen eine sehr schöne Summe angehäuft. Alle diese Kinder essen irgendwann und manche essen dann so, dass die Mütter schon wieder Befürchtungen haben, dass dies nun auch wieder zu viel ist. Es ist eher die Regel, denn die Ausnahme, dass ein Kind in diesem Alter noch recht viel gestillt wird und Beikost eben „nebenbei" isst und passt ja auch zu der Empfehlung der WHO, dass Muttermilch im gesamten ersten Lebensjahr Hauptnahrungsmittel sein sollte. Sicher ist auch für Sie das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lassen Sie sich und Ihrem Kind Zeit, bieten Sie ihm Beikost an und überlasses Sie ihm die Entscheidung wie viel (oder wenig) es davon essen mag. Auf diese Weise können Sie den Grundstock für ein gutes Ernährungsverhalten legen. Keine Sorge: ein gesundes Kind verhungert nicht am gedeckten Tisch. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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