Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkt zu wenig - Was tun?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Trinkt zu wenig - Was tun?

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Meine Maus ist nun 5 Monate alt. Die ersten 3 Monate hat das Stillen wunderbar geklappt. Habe am Anfang auch abgepump und sie hat,wenn ich mal einen termin hatte auch ohne probleme aus der Flasche getrunken. Mitte des 4. Monats fing es an, dass sie plötzlich die Brust verweigert hat.Im Wiegengriff ließ sie sich garnicht mehr stillen. Habe mich dann mit ihr immer ins bett gelegt und den Raum abgedunkelt. Da hat sie dann manchmal, mit viel Geschrei getrunken. Aber es wird immer schlimmer. Sie trinkt nur noch im liegen. Wenn ich unterwegs bin lässt sie sich garnicht stillen. Sie trinkt nur, wenn ich mich mit ihr hinlege, den Nucki gebe und kurz bevor sie eingeschlafen ist, zieh ich den Nucki raus und geb ihr die Brust. Dann trinkt sie und schläft beim Trinken ein. Im wachen Zustand trinkt sie garnicht, blödelt nur rum, erzählt oder pustet die Brust an.Abends trinkt sie um 19 Uhr recht gut, schläft dann ein und trinkt dann um 23 Uhr noch mal recht gut. Dann aber morgens um 7 Uhr wieder nur Theater. Um 11 Uhr trinkt sie recht wenig und nachmittag manchmal garnicht. Das ist doch zu wenig. Abends ist dann die Windel auch ralativ trocken. Vor lauter Verzweiflung habe ich mir Pre Nahrung geholt. Aber weder die abgepumpte Mumi noch die PreNahrung noch die Brust mag sie. wenn ich unterwegs bin nehme ich die Flasche mit, das ich notfalls, wenn sie nicht von der Brust trinkt die Flasche geben kann. Aber auch die verweigert sie. War schon beim Arzt. Aber organisch ist alles in Ordnung. Wie soll ich mich verhalten? ich kann die Maus auch nicht mehr weggeben (hatte einen zahnarzttermin und musste sie für 2 Stunden zu meiner Mutter geben. sie hat nicht getrunken und wollte nicht schlafen,hat nur geschrien, weil sie sonst nur an der Brust einschläft) Wäre für jeden Rat Dankbar. Gruß Steffi


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Liebe Steffi, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung (im Halbschlaf klappt es dann meist noch ganz gut). Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Sicher kann auch das Zahnen Einfluss auf das Trinkverhalten eines Kindes an der Brust haben, ebenso können Erkältungen, Ohrenschmerzen und andere Krankheiten dazu führen, dass ein Kind sich an der Brust ablehnend verhält. ABER: eben so wenig wie ein Arzt, dem Sie am Telefon sagen "mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen "genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Ich kann weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


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