Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

tränendes auge

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: tränendes auge

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

julian ist 6 monate und hat seit zwei wochen ein immer wieder stark tränendes auge + verklebungen am auge. kann ich auch da muttermilch zum abwaschen verwenden oder ist am auge davon abzuraten? das auge ist nicht gerötet, eben nur verklebt und ständig am tränen. ich verwende ja ansonsten muttermilch bei vielen kleinen wehwechen etc. aber am auge? vielen lieben dank, birgit


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Birgit, Muttermilch als Augentropfen werden schon seit langer Zeit eingesetzt (s. Text). Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter "Untersuchungen in Nigeria belegen die antiinfektiöse und entzündungshemmende Wirkung der Muttermilch Muttermilch wurde in vielen Kulturen zur Behandlung von Wunden eingesetzt. Wie sich aus erhaltenen Papyri (Ebers Papyrus) belegen lässt wurde bereits im alten Ägypten die keim- und entzündungshemmende Wirkung der Muttermilch ausgenutzt. Insbesondere bei Augenentzündungen bei Neugeborenen fand und findet Muttermilch als Heilmittel Anwendung. Eine In-Vitro-Studie aus Nigeria (1) beweist nun, dass Muttermilch, vor allem aber Kolostrum eine eindeutige Wirkung gegenüber Erregern einer Augenentzündung bei Neugeborenen hat. Bei den aus infizierten Augen von Neugeborenen gezüchteten Keimen wurde die Wachstumshemmung durch Gentamicin (ein Aminoglykosid-Antibiotikum), Kolostrum und reife Frauenmilch untersucht. Staphylokokken reagierten mit einer 100 %igen Sensitivität gegenüber Gentamicin und mit 50%iger Sensitivität gegenüber Kolostrum. Reife Muttermilch hatte keine Auswirkung auf die Vermehrung der Staphylokokken. Gegenüber koliformen Bakterien erwies sich Gentamicin bei 42 % der Stämme als wachstumshemmend, Kolostrum sogar bei 57 % und reife Muttermilch bei 28 %. Die Untersuchungen ergaben, dass Kolostrum in vitro insgesamt eine etwa halb so grosse wachstumshemmende Wirkung hat wie Gentamicin. Daraus ergibt sich, dass Muttermilch in der Tat eine antiinfektiöse und entzündungshemmende Wirkung hat. Die Infektabwehr wird durch ein breit gefächertes Spektrum erreicht, zu dem sekretorisches IgA (mit spezieller Ausrichtung auf das Erregerspektrum der Mutter), Lysozyme, Lactoferrin und Katalase ebenso gehören, wie lebende Zellen wie zum Beispiel Lymphozyten und Granolozyten. (1) IBHANESEBHOR, S.E. and OTOBO, E.S.: In vitro activity of human milk against the causative organisma of ophthalmia neonatorum in Benin City, Nigeria J. trop. pediatr. 42, 327-379 (1996") LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Birgit, Muttermilch als Augentropfen werden schon seit langer Zeit eingesetzt (s. Text). Gute Besserung und LLLiebe Grüße "Untersuchungen in Nigeria belegen die antiinfektiöse und entzündungshemmende Wirkung der Muttermilch Muttermilch wurde in vielen Kulturen zur Behandlung von Wunden eingesetzt. Wie sich aus erhaltenen Papyri (Ebers Papyrus) belegen lässt wurde bereits im alten Ägypten die keim- und entzündungshemmende Wirkung der Muttermilch ausgenutzt. Insbesondere bei Augenentzündungen bei Neugeborenen fand und findet Muttermilch als Heilmittel Anwendung. Eine In-Vitro-Studie aus Nigeria (1) beweist nun, dass Muttermilch, vor allem aber Kolostrum eine eindeutige Wirkung gegenüber Erregern einer Augenentzündung bei Neugeborenen hat. Bei den aus infizierten Augen von Neugeborenen gezüchteten Keimen wurde die Wachstumshemmung durch Gentamicin (ein Aminoglykosid-Antibiotikum), Kolostrum und reife Frauenmilch untersucht. Staphylokokken reagierten mit einer 100 %igen Sensitivität gegenüber Gentamicin und mit 50%iger Sensitivität gegenüber Kolostrum. Reife Muttermilch hatte keine Auswirkung auf die Vermehrung der Staphylokokken. Gegenüber koliformen Bakterien erwies sich Gentamicin bei 42 % der Stämme als wachstumshemmend, Kolostrum sogar bei 57 % und reife Muttermilch bei 28 %. Die Untersuchungen ergaben, dass Kolostrum in vitro insgesamt eine etwa halb so grosse wachstumshemmende Wirkung hat wie Gentamicin. Daraus ergibt sich, dass Muttermilch in der Tat eine antiinfektiöse und entzündungshemmende Wirkung hat. Die Infektabwehr wird durch ein breit gefächertes Spektrum erreicht, zu dem sekretorisches IgA (mit spezieller Ausrichtung auf das Erregerspektrum der Mutter), Lysozyme, Lactoferrin und Katalase ebenso gehören, wie lebende Zellen wie zum Beispiel Lymphozyten und Granolozyten. (1) IBHANESEBHOR, S.E. and OTOBO, E.S.: In vitro activity of human milk against the causative organisma of ophthalmia neonatorum in Benin City, Nigeria J. trop. pediatr. 42, 327-379 (1996")


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Mein Max ( 6 Wochen ) hat schon seit seiner Geburt ein tränendes Auge das auch immer leicht eitert. Mal mehr mal weniger. Manchmal ist es auch komplett verklebt. Die Ärztin bei der U 3 sagte, daß dies normal sei, da die Tränenkanäle bei den Zwergen oft noch nicht richtig offen seien. Wenn sich dies bis zum 3 Monat nicht gebessert hätte, müßte man d ...

Liebe Frau Welter, leider habe ich eine Regenbogenhautentzündung bekommen und werde seit gestern mit mehreren Augentropfen behandelt. 2 davon sind pupillenweitend (Mydrum,Atropin) zusätzlich stündlich Prednifluid und abends eine Salbe mit Prednisolon. Ich würde gerne weiter stillen, aber in manchen Beipackzetteln wird zu einem Abstillen geraten be ...

leider habe ich keinen Arzt im Forum gefunden (Kinderwunschärzte bzw. Kinderärzte) wo ich meine eigentliche  Frage loswerden kann.  Daher versuche ich zumindest ein Teil über die Stillberatung beantwortet zu bekommen, weiss ab er nicht ob SIe helfen können. Ich stille schon seit 14 Monaten (aktuell 15 Uhr bis 8 Uhr morgens).  Teil 1 Vorgeschich ...