Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

tomaten-mozarella salat und 2 fragen

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Frage: tomaten-mozarella salat und 2 fragen

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hallo liebe Biggi 1. ) ich habe seit etwa einer woche andauernd lust auf tomaten-mozarella salat , was ich auch dan jedentag essen. ich stille mein baby voll ( 26 tage alt ) kan das irgendwie schädlich für die muttermilch sein wen ich jeden tag das gleiche esse ? ich habe sonst sowieso keine lust und kein appetit , ausser eben auf den salat . 2.) kan es sein das wen ich etas esse was dem baby nicht schmekt er dan rote pickel am po bekommt , oder wie würde sich das dan äussern ( ausser blähungen ) liebe grüsse


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Lui, Listen mit „geeigneten“ oder „verbotenen“ Lebensmitteln gibt es keine. Es lässt sich keineswegs sicher sagen Gemüse X verursacht Blähungen und Obst Y führt zu einem wunden Po. Ich habe schon häufig das absolute Extrem erlebt, dass Mütter sich nur noch von Reis und Wasser ernährt haben und sich an den Blähungen ihres Babys überhaupt nichts geändert hat, aber die Mutter fühlte sich durch die „Radikaldiät“ absolut schlecht. Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät“ oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von „blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. In diesem Zusammenhang ist interessant, wie unterschiedlich die Empfehlungen für stillende Mütter in verschiedenen Ländern sind. In Neuseeland zum Beispiel wird stillenden Müttern geraten keine Tomatensuppe zu essen, in Italien jedoch dürfen die Mütter mit Tomaten zubereitete Gerichte ohne Bedenken essen, außerdem wird ihnen empfohlen, möglichst viel weiße Nahrung wie Teigwaren und Weißwein zu sich zu nehmen. Diese Empfehlung beruht auf der Vorstellung, dass Milch am reichlichsten durch Nahrungsmittel gebildet wird, die die gleiche Farbe besitzen. Mexikanische Mütter essen weiter Bohnen und indische Mütter essen weiter sehr stark gewürztes Essen, ohne dass die Babys dadurch Probleme haben. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Sollte ein Baby doch einmal einen wunden Po bekommen oder übermäßige Blähungen, kann durch Ausprobieren herausgefunden werden, was die Ursache sein könnte und dieses Lebensmittel dann in Zukunft gemieden werden. Am ehesten ist es so, dass Lebensmittel, die bei der Mutter Blähungen verursachen auch Blähungen beim Baby hervorrufen können, doch auch das muss nicht so ein. Auch wegen dem einseitigen Essen müssen Sie sich keine Sorgen machen. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Doch so weit kommt es bei uns normalerweise nicht, denn selbst eine nicht so optimale Ernährung ist in der Regel doch ausreichend und ich gehe nun einmal nicht davon aus, dass Sie kurz vor dem Hungertod stehen. LLLiebe Grüße Biggi


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