Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stundenlanges Dauerstillen?

Biggi Welter

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Frage: stundenlanges Dauerstillen?

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Hallo Frau Welter, zuerst mal ein dickes Lob an Sie!!! Ich habe durch viele Beiträge bereits Antworten auf meine Fragen und Ängste erhalten. Meine Kleine ist jetzt 5 Wochen alt (4 Wochen zu früh durch Kaiserschnitt entbunden), und hat schon seit Beginn kräftigen Appetit (ca. 12-15x Stillen/Tag). Seit einigen Tagen ist es aber so, daß ich ab 14:00 Uhr Nachmittags bis ca. 23:00 Uhr durchgehend stille - möchte ich auch nur eine kurze Pause einlegen, schreit sie sofort aus Leibeskräfen schreit. Gibt es dafür einen Grund, stimmt vielleicht die Milchmenge nicht mehr? Bzw. kann ich daran was ändern? Ich mache mir schon Sorgen, ausserdem ist es furchtbar anstrendend, nicht mal für zwei Minuten aufstehen zu können.. Danke für eine Antwort, lg supersonnig


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? Liebe Supersonnig, Das klingt nach Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal `mehr Milch bildenA und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, umso mehr Milch wird gebildet. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Nun kann ich gut verstehen, dass es sehr anstrengend ist so lange nur zu stillen und es gibt sicher eine Möglichkeit, Ihnen hier zwischendurch Atempausen zu verschaffen. Haben Sie ein Tragetuch? Ein Tragetuch kann da wie ein Zaubermittel wirken. Ihr Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch den Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön `Perspektive teilenA. Das Tragetuch ermöglicht es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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