Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich hatte mich bereits vor einigen Tagen an Dich gewandt. Mein Sohn Nico (fast 6 Monate und vollgestillt) hatte innerhalb von 24 Stunden ca. 15 Stuhlentleerungen. Laut KÄ war er kerngesund. Nun hat sich das Ganze auf ca. 6-7 mal täglich eingependelt Er macht (ich fühle mich in seine Neugeborenenzeit zurückverstezt:-)) nach jeder Stillmahlzeit in die Windeln. Mal mehr, mal weniger. Mal von der Konsistenz breiig, dann wieder schleimig, dann auch mal schaumig...aber es hat noch nie anders gerochen, als ich es von ihm kenne. Er trinkt auch gut, macht Faxen, spielt...insgesamt wirkt er nicht krank. Nachts schläft er allerdings unruhiger und wird oft wach. (Er schlief seit November bereits mehr als 8 Stunden am Stück durch) Ich habe irgendwie Sorge, daß mit ihm was nicht in Ordnung sein könnte. Sind solche Veränderungen bei der Anzahl der Stuhlentleerungen normal? (Früher hat er einmal in drei Tagen) Ich hab irgendwie Bammel, daß jetzt die Ratschläge von meiner Verwandschaft kommen wie: Gib ihm doch endlich Möhrenbrei, das stopft schön usw. Es wäre schön, wenn Du mich beruhigen könntest. Herzlichen Dank schon jetzt und alles Gute für Dich von Andrea mit Nico.
? Liebe Sabine, Nach den ersten vier Wochen ist es kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Es beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Es ist also vollkommen normal, dass ein Kind seine Finger in den Mund steckt und muss keineswegs bedeuten, dass das Kind zum Daumenlutscher wird. Doch selbst wenn das Kind Daumenlutschen würde, ist sehr umstritten, ob dies „schlimmer" ist als ein Schnuller. Es ist nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hast Du mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Sicher ist es nicht immer der leichteste Weg, wenn die üblichen „ausgetretenen" Pfade verlassen werden, aber ich denke, es lohnt sich, andere Alternativen zu versuchen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Mir ist noch etwas eingefallen. Seitdem Nico "unten" mehr macht, spuckt er weniger...Vielleicht ist das die Erklär ung?
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hallo andrea diesbezüglich ist mir das bei unserem sohnemann auch schon aufgefallen...vor etwa 2 wochen mussten wir froh sein wenn dies alle 3-4tage der fall war und nun kommen wir auch nicht mehr zum wechseln aus. wobei ich feststellen musste das unser kleiner spatz am zahnen ist! (geboren ende oktober und gegen ende jan. die ersten beiden unteren zähnchen ohne probleme bekommen hatte). bei ihm sinds nun die oberen die aber nicht zu 2. sondern zu 4. drücken und teilweise schon ziemlich gut sichtbar sind. wie stehts diesbezüglich bei euch? vielleicht kann das auch etwas ausmachen. liebe grüsse sariana
? Liebe Andrea, ja, solche Veränderungen sind normal und kommen nicht selten vor. Solange es dem Kind gut geht - was nach deiner Beschreibung ja offensichtlich der Fall sein dürfte - ist es wirklich nicht von Belang, wie der Stuhl aussieht und wie oft oder selten die Windel nach den ersten sechs Wochen voll ist. Unruhige Nächte sind in diesem Alter ebenfalls normal. Ein Kind schläft „durch", wenn es reif genug dazu ist. Gerade im Alter von sechs Monaten gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind NICHT durchschläft. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Ein Kind „muss" überhaupt nicht durchschlafen, ob gestillt oder nicht. Das klingt jetzt sehr provozierend, doch inzwischen bekomme ich schon manchmal die Krise, wenn es immer wieder so dargestellt wird, als ob Eltern oder Kinder „das Klassenziel nicht erreicht haben" weil das Kind ab einem bestimmten Alter nicht durchschläft. Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und lass dein Baby Baby sein. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Du mußt mich irgendwie mißverstanden haben. Ich hab überhaupt kein Problem damit nachts durch Nico geweckt zu werden und zu stillen. Ich dachte nur, daß es im Zusammenspiel aller Symptome für die Einschätzung durch Dich von Belang wäre, daß Nico nachts unruhig ist. Ich bin mir bewußt, daß sein Durchschlafen ein reiner Glücksfall und nichts dauerhaftes ist bzw. war. Ganz lieben Dank, Du hast mich mit Deiner Antwort mal wieder sehr beruhigt. Übrigens hast Du eine sehr motivierende Ausstrahlung. Immer wenn ich mal wieder am Ende war, las ich x-beliebige Antworten an andere Frauen und fühlte mich gleich wieder bestärkt. Alles Liebe von Andrea und Nico.
? Liebe Andrea, danke für das nette Kompliment. Die Anmerkungen zum Schlaf waren mehr dazu gedacht, dir etwas "Schützenhilfe" gegen die Bemerkungen anderer Menschen in deiner Umgebung zu geben. LLLiebe Grüße Biggi
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