Elena1989
hallo. mein kleiner hat wohl probleme mit dem magen. er drückt immer,wird rot und schreit dabei unheimlich. auch ist der bauch öfters hart. im KH wurde ihm ab und zu ein schnuller gegeben und auch wir haben ihm einen schnuller gegeben wenn wir merkten er braucht was zum "beruhigen". er saugte dann an händen oder sonst wo. wahrscheinlich als beruhigung wegen den bauchschmerzen. jetzt ist er immer richtig hastig an der brust und braucht manchmal ewig um sie zu "nehmen". er schüttelt dann ganz schnell den kopf hin und her und kriegt sie nicht richtig zu fassen. kann das mit dem schnuller zusammen hängen? außerdem hat er heute, zum zweiten mal (war aber an einem anderen tag) in einem strahl gespuckt. das war direkt nach dem stillen, er hat zwei mal hintereinander im strahl gespuckt und es roch leicht säuerlich. ansonsten spuckt er heute ausgesprochen viel über den tag verteilt und ist nur am schreien. ich möchte ihm nicht ständig einen schnuller geben aber scheinbar hat er das verlangen danach. er möchte sich mit dem saugen beruhigen. ist das in ordnung? oder soll ich ihn lieber an der brust saugen lassen zum beruhigen? sollten wir demnächst einen arzt aufsuchen wegen dem spucken oder ist das normal? er ist heute nun 10 tage alt und wird voll gestillt. liebe grüße elena
Liebe elena, ja, das hört sich nach einer Saugverwirrung an und das Spucken ist die Folge vom falschen Saugen an der Brust. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Dabei ist es jetzt die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Ruhe Dich in den nächsten Tagen oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. In ein paar Tagen wird sich alles eingespielt haben und dein Kind wird besser trinken. Vielleicht kannst Du dich auch noch eine Kollegin vor Ort wenden, die sich die Anlegetechnik einmal ansehen kann und dir im direkten Kontakt ein paar Tipps geben kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
Elena1989
vielen dank für ihre antwort. ich habe noch eine frage, wie kann ich sein saugbedürfniss stillen? mir kommt es so vor wie wenn er nun ab und zu schreit weil er einen schnuller möchte. er steckt sich dann auch selbst die hand in den mund. ich versuche ihn schon zu tragen,zu pucken, zu wiegen, alles mögliche aber er lässt sich nur schwer beruhigen und schreit wirklich lange. liebe grüße elena
Liebe elana, der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Probieren Sie es mal aus! LLLiebe Grüße Biggi Welter
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