Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillverweigerung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillverweigerung

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Mein Sohn (26 wochen alt) war bis jetzt immer ein braver Trinker. Seit gestern mag er aber absolut nicht mehr trinken, nur mehr nachts oder wenn er halbschläfrig ist. Meine Milch ist auch schon viel weniger, wenn er dann nachts trinkt, kommt fast nichts mehr! Will mir heute aus der Apotheke eine elektrische Milchpumpe holen, dass es wieder mehr wird. Aber was mache ich wenn er nicht mehr trinkt bzw. die Milch nicht mehr wird. Welche Fläschchennahrung darf ich ihm denn so plötzlich dann geben? Bin ganz verzweifélt! Danke für deine Antwort!!!


Biggi Welter

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Liebe Kids1, dein Kind streikt eventuell an der Brust oder es ist saugverwirrt. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Du zufüttern solltest, verwendest Du am besten Pre-Milch. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! In welchem Abstand soll ich denn Abpumpen, damit ich wieder mehr Milch bekomme?


Biggi Welter

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Liebe Kids1, um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Am besten pumpen Sie nach jeder Stillmahlzeit noch zusätzlich ab. LLLiebe Grüße, Biggi


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