Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillt sich mein Sohn ab?

Frage: Stillt sich mein Sohn ab?

Bonbonschnute

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Liebe Frau Welter, vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit nehmen, unsere Fragen geduldig zu beantworten. Leider benötige ich Ihren Rat erneut. Mein Sohn ist jetzt fast fünf Monate alt. Nach seiner Geburt war das Stillen zunächst nicht möglich, so dass er zunächst Pre-Milch und dann Muttermilch mit der Flasche bekam. Mit viel Geduld ist es uns gelungen, dass das Stillen seit etwa der achten Woche malmehr und mal weniger gut klappt. Leider trinkt er seither schlecht (nur eine Seite, Stillproben 50 - 120 ml, max. 850 ml /Tag), nimmt grenzwertig zu und verweigert die Flasche. Mit rund 3 Monaten hegte reges Interesse an Essen und bekommt seit er 4 Monate alt ist Beikost (mittags Gemüse- Fleisch-Brei). Nachts und morgends klappt das Stillen noch gut. Gegen Mittag verweigert er jedoch die Brust und isst begeistert Brei (strampelt ungeduldig und macht den Mund weit auf). Als "Dessert" vor dem Mittagsschlaf trinkt er kurz. Nach der Breimahlzeit signalisiert er Hunger, trinkt aber nur noch widerwillig. Erst im Halbschlaf nachts wird es wieder besser.Nun meine Fragen:Ist mein Sohn im Begriff sich abzustillen? Ist er durch den Brei verwirrt? Sollte ich die Beikost wieder einschränken oder ausbauen? Eigentlich wollte ich mit dem Abendbrei noch min. 3 Wochen warten. Wie kann ich ihn dazu animieren mehr zu trinken? Wasser, Tee oder Pre-Milch lehnt er von jeglichen Flaschen, Saugern, Bechern und Löffeln ab.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Bonbonschnute, dein Baby ist noch sehr jung und sollte eigentlich noch nicht mehr Brei essen. Durch die Flasche kann es sein, dass das Baby nicht mehr so gerne an der Brust trinkt, deshalb solltest Du versuchen, die Tipps vom Stillstreik umzusetzen. Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Kennst Du die Becherfütterungsmethode? Dein Baby wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis es den Dreh raus hat, wie es die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Ich hoffe sehr, dass es so besser klappt und ich finde es wirklich klasse, wie sehr Du um deine Stillbeziehung gekämpft hast und weiter kämpfst! Hut ab! LLLiebe Grüße Biggi Welter


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