Frage: Stillt sich mein Baby ab?

Liebe Biggi, mein Sohn ist mittlerweile 10,5 Monate alt und wir haben die Beikost voll eingeführt. Er wurde noch mittags und abends zum Einschlafen und nachts gestillt, sowie selten tagsüber. Zu Beginn seines Lebens gab es eine Mischung aus Stillen und Flasche, vor etwa zwei Monaten hat er begonnen die Flasche zu verweigern und nur noch zu stillen. Einen Schnuller hat er nie genommen. Nun hat er vor zwei Tagen Fieber bekommen und möchte seitdem nicht mehr stillen. Ich denke, er zahnt (vielleicht daher das Fieber, vielleicht kommt es noch dazu). Das Fieber ist mittlerweile wieder weg, er ist eigentlich wieder gut gelaunt, möchte jedoch trotzdem nicht an die Brust. Kann es sein, dass er sich selbst abstillt? Oder kann es mit den Zähnen/dem Fieber zusammenhängen? Ich habe etwas ausgestrichen und abgepumpt, aber meine rechte Brust ist nach wie vor ein bisschen härter. Was kann ich noch tun? Vielen Dank Steffi

von sachertörtchen am 25.11.2021, 20:22



Antwort auf: Stillt sich mein Baby ab?

Liebe Steffi, das hört sich eher nach einem Streik an, vielleicht hat Dein Baby noch Schmerzen und trinkt deshalb nicht. Wenn dein Baby weiterhin so streikt, solltest Du zunächst sicherheitshalber abklären lassen, ob es vielleicht Schmerzen beim Trinken hat. Viele Babys verweigern bei Ohrenschmerzen die Brust. Bis sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich erst einmal diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 25.11.2021