Mitglied inaktiv
Hallo, Cora (2 Wochen alt) schläft während des Stillens häufig ein, meistens trinkt sie nur an einer Seite für ca. 10 min. Meine Hebamme meinte, daß ich sie dann aufwecken soll, damit sie noch von der anderen Brust trinken kann. Jedoch bringt das recht wenig, weil sie dann auch sehr schnell wieder einschläft. An für sich hätte ich damit auch kein Problem, denn sie scheint genug Milch zu bekommen, da sie munter zunimmt. Mein Problem ist jedoch, daß sie sich spätestens nach einer halben Stunde wieder meldet, manchmal dann auch noch ein drittes Mal trinken will. Das ist besonders nachts sehr stressig, zumal ich auch tagsüber durch diesen Rhythmus kaum zum ausruhen komme, den Haushalt habe ich eh schon fast komplett an meinen Verlobten abgegeben. Ich weiß, man soll nach Bedarf stillen, aber ich weiß nicht wie lange ich diesen Rhythmus noch durchhalte. Das zweite Problem ist, daß ich ihr nur schwer ein Bäuerchen entlocken kann und sie dadurch sehr häufig Schluck-auf hat, was sie zusätzlich aus dem Schlaf reisst. Haben Sie dafür vielleicht einen Tip? Danke Gaby
? Liebe Gaby, mit einem so frischen Baby (und vermutlich auch dem ersten Kind) ist ja alles noch ganz neu und ungewohnt und Sie beide müssen sich erst an das gemeinsame Leben gewöhnen. Die ersten Wochen sind so eine Art „Flitterwochen", die dazu dienen, dass Mutter und Kind sich kennenlernen. In dieser Zeit sollte die Frau nichts anderes zu tun haben, als sich von der Geburt zu erholen und sich um ihr Baby zu kümmern. Leider ist dies in unserer Gesellschaft nicht mehr so ganz einfach, denn es wird erwartet, dass die Frau nach kürzester Zeit wieder „funktioniert" und ihr altes Leben wieder aufnimmt und zusätzlich die neue Aufgabe perfekt übernimmt. Für Ihr Kind ist es vollkommen normal, dass es sehr häufige und kleine Mahlzeiten will und braucht. Bis vor zwei Wochen hatte es eine 24-Stunden-Non-Stop-Versorgung und auch jetzt ist sein Organismus auf kleine und häufige Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen ist nicht größer als ein Teebeutel und dementsprechend sind auch die Mengen, die es jetzt trinkt nicht sehr groß. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. In gewissen Altersstufen kommt es dann auch zu Wachstumsschüben, bei denen das Kind schier ununterbrochen gestillt werden mag. Ein solcher Wachstumsschub ist mit etwa zehn Tagen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Solange Ihr Kind gut gedeiht, ist es weder notwendig noch sinnvoll es wecken zu wollen. Nur bei einem zögernd zunehmenden Kind ist die Regel „Stillen nach Bedarf" außer Kraft gesetzt, hier muss die Mutter eingreifen. Ansonsten ist es für Mutter und Kind langfristig besser, wenn Sie sich Zeit lassen und so beide allmählich in das neue Leben hineinwachsen. Ihr Baby wird nicht ewig dieses Verhalten zeigen, sehr bald schon wird es an der Brust geschickter werden und auch sonst reifer und das Stillen und der sonstige Alltag werden einfacher werden. Damit Sie sich keine Sorgen machen müssen, ob Ihr Kind gedeiht, liste ich Ihnen hier einmal die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby auf: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, dann gedeiht ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind korrekt anlegen und darauf achten, dass es richtig (an)saugt. Ein gut angelegtes und korrekt saugendes Kind schluckt wenig bis gar keine Luft und dann muss auch keine Luft wieder raus und somit kann das Aufstoßen bei manchen Kindern schlichtweg nicht notwendig sein. Ich kann Ihnen deshalb nur dringend empfehlen, sich mit einer Kollegin vor Ort in Verbindung zu setzen, die Ihnen beim Stillen zuschauen kann und Ihnen Tipps zur optimalen Stilltechnik geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Manche Babys brauchen recht lange zum Aufstoßen. Hier ein paar Tipps zum Aufstoßen: Sie können Ihr Baby auf die Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (legen Sie sich dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn Sie das Baby aufrecht halten, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben. Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Achten Sie darauf, dass Sie seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützen, solange es noch sehr klein ist, und lassen Sie es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird. Wenn Sie im Liegen stillen, können Sie sich anschließend mit dem Baby gegen Ihre Brust gehalten auf die andere Seite umdrehen, auch das verhilft dem Kind manchmal zum Aufstoßen. Probieren Sie das mal aus und scheuen Sie sich wirklich nicht, die Hilfe einer Kollegin vor Ort in Anspruch zu nehmen und auch ein Stilltreffen zu besuchen. Es ist ungemein hilfreich, sich mit anderen stillenden Müttern auszutauschen und zu sehen, dass das eigene Baby sich genau so verhält wie unzählige andere Kinder auch. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo erst mal Herzlichen glückwunsch zum Töchterchen. Hast du schon mal probiert sie zwischendurch zu wickeln?. Dadurch werden die meisten Kinder wieder wach und trinken dann noch mal eine Runde. LG Calista
Mitglied inaktiv
...habe ich schon probiert, nützt leider nur sehr selten was. Man bekommt sie einfach nicht aufgeweckt, wenn nur in einen leicht dösenden Zustand, habe schon alles mögliche ausprobiert. Selbst wenn sie gerade erst aufgewacht ist, schläft sie garantiert beim Stillen wieder ein. Gaby
Mitglied inaktiv
Hallo, auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Tochter. Bei mir hat das auch so angefangen. Alle 1-2Stunden trinken Tag und NAcht. Dann kam noch dazu Milchstau, Brustentzündung und Saugverwirrung.-Und wir haben alles überstanden. Mach es so wie es Deine Tochter möchte(sie weiß schon ganz genau was sie will). Still sie sooft sie möchte. Ich weiß es strengt sehr an. Wenn sie schläft mach Du auch ein Nickerchen. Der Haushalt läuft Dir nicht weg glaub mir ;c) Bei mir siehts jetzt noch manchmal aus wie in ner Räuberhöhle und mein Sohn ist jetzt ein halbes Jahr jung ;c) Glaub mir, Dein Kind interessiert sich nicht die Bohne ob es auch schön ordentlich ist bei Dir!! Es möchte sich einfach wohlfühlen und das kann es nur wenn man sich um es kümmert. Mein Sohn ist ganz lieb, artig, pflegeleicht und ein ausgesprochen ausgeglichenes Kind und ich schiebe es einfach darauf dass ich mehr Zeit mit ihm als mit meinem Haushalt verbringe. Keine Sorge, es kommen bessere Zeiten,-das ist jetzt sowas wie eine Probe. Ich hoffe ich konnte Dich etwas ermuntern. Ganz liebe Grüße und viel Erfolg beim weiteren stillen von Käferchen noch ein Tip!: Wenn Dir jemand helfen will dann lass ihn doch den Haushalt machen und Du machst Dir einen schönen Kuscheltag mit Deinem Kind (Wenn jemand sagt er nimmt das Kind damit Du den Haushalt machen kannst ist das keine Hilfe!!!!!) achso-wegen dem Bäuerchen: Tu mal Känguruhn mit dem Floh. dh Du setzt Dich bequem hin und legst Dein Kind bäuchlings auf Deinen Bauch. Die Wärme löst die Luft im Bäuchlein und das Bäuerchen kommt bestimmt. Und außerdem kann man dabei noch so schön kuscheln ;c)
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