Nathi92
Liebe Frau Welter, Ich lese immer wieder gerne Ihre Tipps und bin leider nun selbst ziemlich verzweifelt wenn es um das Thema stillen geht. Mein kleiner Sohn ist am 03.03. geboren also er ist jetzt fast 6 Wochen alt. Das Stillen war von Beginn an schwierig. Ich habe sehr große Brüste jedoch leider sehr kleine und flache Brustwarzen. Ich habe es im Krankenhaus nicht geschafft ihn richtig anzulegen und da er bereits 300g abgenommen hatte (Geburtsgewicht 3600g) habe ich letztlich mit Stillhütchen stillen müssen. Dann kam auch der Milcheinschuss und er hat sofort super zugenommen und getrunken (er wiegt jetzt schon ca. 5000g). Anfangs hatten wir lustigerweise weniger Probleme, er hat ca. 10 min getrunken und war zufrieden (habe/hatte auch sehr viel Milch er hat sich oft sogar leider verschluckt). So ab der 3. Woche wurde es schwieriger ab dem Abend wurde er unruhiger an der Brust hat teilweise 30-40 Minuten "getrunken" und war danach weiterhin unzufrieden und hat geweint. Tagüber war er deutlich entspannter. Weil er sich dann später am Abend wirklich vor Hunger in Rage geschrien hat haben wir im aus Verzweiflung ein Fläschchen mit Pre Nahrung gegeben und er war so entspannt und zufrieden wie lange nicht mehr und hat auch mal länger als 20-30 Minuten geschlafen. Jedoch hatte er immer nasse Windeln und hat gut zugenommen. Letzte Woche wurde er aber dann auch schon Nachmittags immer unzufriedener an der Brust und hat kaum noch geschlafen und war dann natürlich auch noch übermüdet. Bestimmt auch zum Teil dem 1. Schub geschuldet aber nachdem er "satter" war ging es immer besser. Schnuller oder Finger macht es dann auch nur noch schlimmer daher denke ich er will auch nicht nur nuckeln. Oft schläft er beim Stillen auch kurz ein, ich denke er ist satt und dann wacht er nach 2 Minuten auf und sucht wieder die Brust (leckt die Lippen, schmatzt, Hände in Mund, zappelt). Ich habe außerdem jetzt schon mehrfach Probleme mit Milchstaus/Entzündungen und natürlich dann auch Schmerzen und Fieber gehabt. Mit Qurkwickeln und kühlen und manchmal etwas abpumpen habe ich es dann unter Kontrolle bekommen. Morgens sind die Brüste immer sehr "voll" und prall aber gegen Nachmittag/Abend habe ich manchmal das Gefühl da kommt nach dem dauerhaften Nuckeln und trinken irgendwann kein Tropfen mehr raus. Kann meine Milchmenge durch den Stress und die Entzündungen so zurück gegangen sein ? Meine Vermutung ist auch, dass er es mit den Stillhütchen nicht schafft die Brust korrekt zu leeren und es ihm irgendwann zu anstrengend wird zu trinken. Besonders merke ich auch das er bei jedem trinken viel Luft zieht da die Hütchen schlecht halten (ich benutze auf anraten der Hebamme Medela Hütchen in L) viel Milch unten aus den Hütchen fließt und zudem habe ich bemerkt das ihm auch oft das Hütchen aus dem Mund rutscht und ihm Milch aus dem Mundwinkel rinnt. Das macht zum Beispiel Stillen im liegen nachts fast unmöglich ... das ging anfangs auch besser. Ich habe auch mittlerweile oft enorme Schwierigkeiten ihn richtig anzulegen weil er vor Aufregung versehentlich die Hütchen runter zieht und mir natürlich nicht immer jemand helfen kann ihn anzulegen. Ich habe auch versucht die Hütchen wegzulassen aber er nuckelt höchstens mal wenn der Milchspendereflex schnell einsetzt weil es dann läuft, sobald er "richtig" saugen muss bekommt er die Brustwarze nicht richtig gefasst und weint er bis ich das Hütchen aufsetze. Ich habe darüber nachgedacht einfach abzupumpen und ihn mit der Flasche zu füttern allerdings bin ich in der Woche alleine und er lässt sich noch nicht gerne länger ablegen. Ihn schreien lassen während ich pumpe ist ja auch keine Option und das Pumpen ist ja schon sehr zeitaufwendig. Ich war schon soweit zu sagen wir stellen komplett auf pre Nahrung um weil es mir psychisch mit der Situation langsam nicht mehr gut geht und ich oft abends völlig verzweifelt bin weil er weint und offensichtlich super unzufrieden ist (besonders Abends weil er dann dauerhaft an der Brust ist was ja auch noch ok wäre aber er weint und fuchtelt dann auch total und ist super gestresst bis es immer schlimmer wird und er sich komplett in Rage schreit) zudem die häufigen Probleme mit der Brust (hatte auch schon 3 mal Fieber und kann ihn dann manchmal noch nichtmal ins Tragetuch nehmen weil meine Brust so wehtut). Manchmal brauche ich dann einfach eine Pause was aber beim Stillen ja kaum möglich ist. Ich denke er merkt dann bestimmt auch meine Anspannung und Verzweiflung aber es tut mir auch super leid wenn ich sehe wie satt und entspannt er nach einer Flasche ist. Von meiner Hebamme fühle ich mich leider nicht sehr gut beraten, sie sagt er müsse auch mal 2 Stunden ohne trinken aushalten können und kann mir in der Situation mit den Hütchen auch nicht wirklich weiterhelfen. Manchmal bin ich auch nicht sicher ob ich sein Weinen richtig deute und es immer Hunger ist, allerdings würde er dann die Flasche doch vermutlich ablehnen oder nach dem Trinken spucken wenn es zu viel war oder ? Er trinkt manchmal noch 90 ml nachdem er schon länger (30-40 min) an der Brust war. Er spuckt fast nie, hat höchstens mal etwas Bauchschmerzen und Blähungen. Da mein Mann mir am Wochenende mehr helfen kann haben wir ihm gestern mal ausschließlich die Flasche geben wollen um zu schauen wie es ist. Ich habe abgepumpt und wir haben mit Pre zugefüttert. Allerdings habe ich gegen Abend das Stillen schon wieder vermisst nachdem ich mal eine kleine Pause hatte. Ich wäre so froh ihn einfach entspannt stillen zu können (ohne weinen und Stress für uns beide, ohne das jedes Mal super viel Mich daneben läuft und ich ihn leichter alleine anlegen kann). Aber so habe ich totale Angst davor ihn mal unterwegs Stillen zu müssen wegen dem komplizierten Anlegen oder überhaupt mal alleine mit ihm rauszugehen weil er so oft Hunger hat und ich mitlerweile super unsicher bin ob er satt ist und ich auch nicht möchte das er sich in Rage schreit während wir spazieren. Wenn ich Stille habe ich ein unruhiges übermüdetes und dauer hungriges Baby das immer nur an der Brust ist zudem wird es mir manchmal dann einfach alles zu viel. Mit der Flasche schläft er auch mal und ist viel ausgeglichener. Entschuldigung für den super langen Text aber ich bin leider wirklich langsam mit meinem Latein am Ende und kann mich aber auch noch nicht dazu durchdringen das Handtuch zu werfen. Vielleicht haben Sie ja ein paar gute Tipps oder können mir helfen das Stillchaos wieder etwas zu ordnen. Liebe Grüße und Danke!
Liebe Nathi92, ich glaube, dass Dein Kind sich immer mehr zur Flasche hin abstillt und deshalb so unruhig ist an der Brust. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten. Entweder Du stillst ab und pumpst ab, so oft Du es schaffst, die abgepumpte Milch kannst Du dann mit der Flasche geben. Dann könntest Du versuchen, sofort auf die Flasche zu verzichten, damit Dein Baby lernt, korrekt und effektiv an der Brust zu trinken. Beim Zufüttern könntest Du eine alternative Fütterungsmethode wählen, z.B. die Becherfütterung. Es wäre außerdem sinnvoll und wichtig, dass Du Dich an eine kompetente Kollegin vor Ort wenden würdest, die Dir zeigen kann, wie Du Dein Baby korrekt anlegen musst. Es ist absolut normal, dass ein Baby oft an die Brust möchte, Muttermilch ist in 90 Minuten verdaut! Auch das Stillhütchen muss passen, sonst kann es gar nicht klappen! Welche Pumpe verwendest Du denn? Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Dein Arzt kann Dir ein Rezept ausstellen mit dem Zusatz Doppelpumpset. So kannst Du Deine MIlchmnege sicherlich erhöhen und sparst Dir viel Zeit. Überlege Dir in aller Ruhe, was Euer Weg ist! Herzlichen Gruß Biggi
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