Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillprobleme

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillprobleme

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Hallo, mein Sohn ist ca. 16 Wochen alt und ich stille ihn immer noch voll. Seit ca. 3 Tagen trinkt er nicht richtig und schreit auch an der Brust. So 2 Minuten nach dem Anlegen fängt er an zu schreien, dann beruhige ich ihn mit dem Nuckel und lege ihn an die andere Brust, da trinkt er dann auch nur so 1 Minute dann muss ich ihn wieder mit dem Nuckel beruhigen und dann trinkt er wieder. Aber maximal so 5-6 Minuten insgesamt. Davor hat er immer 10 Minuten getrunken. Aber er hält trotzdem mindestens 3 Stunden bis zur nächsten Mahlzeit aus. Erst dachte ich, dass es nicht reicht, aber er bekommt meistens gegen 18:30-19:00 Uhr die letzte Mahlzeit und dann kommt er erst wieder zwischen 5:00-6:00 Uhr. Bei der ersten Mahlzeit am Tag ist es auch nicht so schlimm, da trinkt er zwar auch wenig, aber schreit nicht. Er sieht auch ganz normal aus :-) und spielt auch wie immer. Kann es eventuell sein, dass er wieder eine Wachstumsphase durchmacht oder liegt es an meiner Milch? Gegessen habe ich auch nichts anderes als sonst. Volle Windeln hat er auch wie immer. Merkt man eigentlich wann das Kind nicht mehr an die Brust möchte und ich auf Flaschennahrung umstellen muss? :-) Vielen Dank im Voraus.


Biggi Welter

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Liebe Agneta123, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Gerade wenn sich ein Baby mit dem Schnuller beruhigen lässt, kann das darauf hindeuten. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ein Baby in diesem Alter stillt sich noch nicht von alleine ab, aber es kann sich zur Flasche hin abstillen, wenn es saugverwirrt ist. In dieser Situation bewähren sich auch die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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