Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich stille unsere Kleine (jetzt 9 Wochen)alt voll. In der letzten Zeit jedoch macht es echt Probleme, was immer schlimmer wird. Ich habe eindeutig zu viel Milch. Meine Brüste werden grundsätzlich (egal wie die Nachfrage der Kleinen ist) nach ca. 2 Stunden steinhart, so daß ich gezwungen bin an- bzw. abzupumpen, weil es höllisch weh tut. Das ist aber nicht das eigentliche Problem. Sondern: Wenn ich unsere Kleine stille, dann vergehen etwa 2 Minuten und sie verschluckt sich total. Läßt mit gehuste und geschrei von der Brust ab, aus der eine riesige Fontäne Milch kommt und alles vollspritzt (auch wenn ich vor dem andocken anpumpe). Ich streiche dann aus und versuche die Kleine wieder anzulegen. Nach kurzer Zeit, das gleiche wieder. Das zieht sich über das ganze Stillen hin. Und.... wenn ich das Kind an einer Brust habe, dann läuft die ander grundsätzlich ohne Unterlass aus. Alles ist glitschenass. Was kann ich nun tun? Mir tut unsere Kleine so leid, weil sie nicht mal in Ruhe trinken kann. Ständig das Verschlucken, die Arme. Aber auch mich belastet das sehr. Zumal die Kleine mittlerweile schöne 5-6 Stunden in der Nacht schläft, nur ich nix davon habe, weil ich ja alle 1,5-2 Std. raus zum pumpen muß. Ich kann nun seelisch fast nicht mehr, weil ich mir Gedanken um die Kleine mache und körperlich aber auch fast nicht mehr. Hast Du einen Rat? Soll ich abpumpen und mit Flasche geben oder gibt es eine andere Lösung? Vielen lieben Dank für Deine Hilfe. Liebe Grüße von Ines
? Liebe Ines, es gibt andere Lösungen als abzustillen. Offensichtlich hast Du einen sehr starken Milchspendereflex, an dem sich dein Kind verschluckt. Dabei haben sich die folgenden Maßnahmen bewährt: Nimm das Baby von der Brust sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und stille erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: - erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. - biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg-auf-Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) - lass das Baby oft aufstoßen. - vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. In jedem Fall ist es günstig, dass Du dich einmal direkt an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind sehen kann. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann ebenfalls geregelt werden. Dabei ist es wichtig, dass Du bei Bedarf immer nur gerade so viel Milch aus der Brust entleerst, dass die unangenehme Spannung nachlässt, aber keinesfalls mehr als unbedingt notwendig. Zusätzlich kann die Brust nach dem Entleeren gekühlt werden. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Möglichkeiten hier unterstützend einzugreifen. Falls Du dich für diesen Weg interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Fachkraft. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi, vielen Dank, für die wertvollen Tipps. Ich werde zunächst einmal die verschiedenen Anlegetechniken ausprobieren. Wenn das dann doch nichts nützt, dann wende ich mich nochmal an Dich wegen einer Stillberaterin in meiner Nähe. Aber ich versuche es erst einmal so. Vielleicht klappt es ja. Aber noch eine kurze frage: Was ist ein Saugschluss???? Vielen lieben Dank. Du bist halt einfach super und ich bin froh, daß es Dich gibt!!!! Ines
? Liebe Ines, danke für deine lieben Worte. Der Saugschluss ist das Vakuum, das das Baby bildet, wenn es die Brust ansaugt. LLLiebe Grüße Biggi
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