Lollebe
Meine Tochter ist am 20.7. Geboren und schreit sehr sehr viel. Mittlerweile haben wir auch beim Stillen arge Probleme, da sie die Brust statt zu trinken nur noch hysterisch anschreit. Die ist unruhig und zappelig beim trinken, verschluckt sich oft und trinkt auch von Anfang an maximal 3-5 Minuten und auch nur eine Brust. Verschiedene Stillpositionen haben wir auch getestet - immer das Selbe Geschrei. Meine Hebamme war Montag zum letzten Mal da und hat mir, da es bei ihr damals das einzige war was geholfeb hat, zum Abstillen geraten. Ich möchte so ungern mit dem Stillen aufhören, aber nervlich bin ich nun langsam am Ende.
Liebe Lollebe, bekommt Dein Baby zusätzlich die Flasche? Wenn ja, kann es sein, dass Dein Baby saugverwirrt ist und nicht mehr korrekt trinken kann. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Allerdings kenne ich dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst. Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Auch wenn Du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt! Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Evtl. helfen die Tipps, die sich auch bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Tut mir leid, wenn ich aus der Ferne nicht mehr helfen kann…. Herzlichen Gruß Biggi
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Hallo, Ich hab leider keine guten Tipps für dich, aber ich möchte dich ermutigen. Mein Baby hat auch die ersten 12 Wochen fast bei jedem Stillen die Brust angschrien, hatte Andockschwierigkeiten, hat oft nach kurzer Zeit wieder abgedockt und weitergeschrien usw. Es war wirklich nervenaufreibend und kein Tipp und keine Hebammenberatung hat wirklich geholfen. Aber mein Kind hat immer gut zugenommen, also habe ich weitergemacht. Und nach ungefähr 12 Wochen war der Spuk innerhalb weniger Tage weniger und dann ganz vorbei. Zur selben Zeit hat sich auch meine Milchmenge eingependelt, vorher hatte ich eher zu viel Milch. Inzwischen vermute ich, dass es eine Mischung aus vielem war. Uns hat Osteopathie geholfen, das Einpendeln der Milchmenge (dann war die Brust auch weicher und besser greifbar) und vermutlich auch die Reife meines Babys. Oft hab ich das Stillen auch unterbrochen und Bäuerchen machen lassen und irgendwann hab ich gemerkt, dass sie sehr oft beim Stillen Stuhlgang hat und direkt davor weint. Nach dem Windel wechseln hab ich dann nochmal angelegt. Vielleicht ist da ein Ansatzpunkt dabei, generell wollte ich dir aber einfach nur sagen, dass du damit nicht allein bist und dass es unfassbar nervenaufreibend ist, aber vorbeigehen kann. Heute stille ich seit 7 Monaten, genieße es inzwischen selbst und bin froh, nicht aufgegeben zu haben. Also wenn du selber eigentlich nicht aufhören willst und dein Kind gut zunimmt, dann bleib dran :)
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