Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen

Lenatitz

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Liebe Frau Welter, ich bin nun in der 29. Schwangerschaftswoche angekommen. Seit 2 Wochen habe ich mit einem verkürzten Gebärmutterhals „zu kämpfen“ (2,6 cm). Seitdem schone ich mich sehr viel. Ich habe einen 1 1/2 jährigen Sohn den ich zum Mittagsschlaf und in der Nacht noch stille. Sehen dies als bedenklich an? Heute habe ich das erste Kolostrum entdeckt. Ist dies ein Anzeichen dafür das sich das Baby bald auf den Weg macht? Ich mache mir große Gedanken obwohl ich eigentlich nicht das Gefühl habe das sich das Stillen negativ auswirkt. Aber vielleicht ist das auch sehr naiv gedacht. Ich möchte unser ungeborenes Kind natürlich nicht in Gefahr bringen und eine Frühgeburt riskieren. Für meinen Sohn war es jedoch schon ein großer Schritt tagsüber nicht mehr an die Brust zu dürfen. Da ich ihn nicht tragen darf ist es für mich natürlich auch sehr schwierig ihn ohne die Brust zu beruhigen. Es wäre schön wenn Sie mir Ihre Einschätzung hierzu abgeben könnten. Vielen lieben Dank! Lena


Biggi Welter

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Liebe Lena, es ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich, ab wann und wieviel Milch bereits während der Schwangerschaft aus der Brust austritt. Bei manchen Frauen kommt bereits recht früh etwas, bei anderen bis zur Geburt überhaupt nichts. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Was sagt denn der Arzt? Lieben Gruß Biggi


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