Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, eigentlich hab ich zwar keine Probleme mehr mit dem Stillen, doch habe ich einige grundsätzliche Fragen dazu. Und zwar ist es mein absoluter Wunsch Hebamme zu werdenund deshalb habe ich vor 3 drei Wochen mein Praktikum im Kreissaal begonnen. Nachts sind wir auch für die Babys und die Wöchnerinnen zuständig. Und da beginnt mein Problem, weshalb ich mich gestern mit einer Hebamme gestritten habe :-( Und zwar ist da eine junge Mutter, die ihr Kind (3 Tage) gerne stillen möchte, doch sie meint, sie habe zu wenig Milch. Darauf hin habe ich ihr empfohlen, dass Kind häufig anzulegen, da sie es bis jetzt nur im 4 Stunden-Takt angelegt hat. Als die Hebi davon erfuhr, hat sie mich dolle ausgeschimpft, dass es unter keinen Umständen so ginge. Man müsste zufüttern (mit primargen oder ha-nahrung), damit das Kind nicht verhungert. Außerdem dürfte das Kind sowieso nicht öfter als alle 3 Stunden nagelegt werden. Hmm, was meinst du denn dazu? Kannst du mir vielleicht ein paar grundsätzliche Tipps geben, gerade für die erste Woche nach der Geburt. Wäre echt nett. Danke schon mal Silvi
Liebe Silvi, ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass das Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte das Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Ich hoffe, Ihre Hebamme reagiert nicht zu heftig :-). LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo ich bin zwar nicht biggi, aber ich finde deine einstellung super. Bei mir wollten sie auch zufüttern weil mein kleiner mit dem milcheinschuss nicht zurecht kam aner ich blieb hart und hab getan wei eine s.. und siehe da nun klappt es einwandfrei!!! Und bei jeder mutter der sie raten abzustillen weil sie angeblich zu wenig milch haben habe ich mich auch schon gefragt warum sie einem nicht einfach raten öfters an zu legen ! Ich habe auch öfters angelegt und meinen beiden geht es gut. Finde es echt prima von dir weil das stillen muss unbedingt wieder unterstützt werden !!! DICKES LOB an dich liebe grüsse schneefloeckchen
Mitglied inaktiv
Hallo Silvi, so gut wie keine Frau kann erfolgreich stillen, wenn sie anfangs nur alle 4-Stunden Ihr Baby anlegt, wie soll die Milchproduktion angeregt werden? Ausserdem kommt anfangs nur sehr wenig Milch pro Mahlzeit, das Baby hält unmöglich 4 Stunden aus und hat Hunger! Ich habe anfangs bis zu 15! mal pro Tag gestillt, nach ein paar Wochen "nur" noch 9 mal am Tag. Meine Tochter habe ich 8 Monate voll gestillt und mittlerweile ist sie 10,5 Monate und hat noch nicht eine einzige Flasche Fertigmilch in Ihrem Leben bekommen und gedeiht prächtig. LG Sabine