Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen während der schwangeschaft?

Frage: stillen während der schwangeschaft?

Mitglied inaktiv

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hallo. ich stille meinen sohn (16monate )noch abends und x mal in der nacht. unter tags haben wir es vor kurzem abgestellt... mehr oder weniger :) jetzt hab ich erfahren das ich wieder schwanger bin nun meine fragen. stillen in der schwangerschaft oder lieber abstillen?? jetz weiß ich nicht recht, wie ich weiter machen sollte. Mein sohn kommt in der nacht noch soo oft das ich es mir ziemlich stressig vorstelle mit zwei stillkindern in der nacht... also das abstillen unter tags ging auch ned so einfach... jetzt muss mit ihm am arm tanzen und dann schläft er auf meiner schulter ein und ich leg ihn dann vorsichtig auf die couch... ein kleiner fehler und er ist wach und alles ist voebei.. und er ist wieder wach. ist stressiger als vorher. da war nur kurz andocken und schluss... in der nacht hab ich absolut keine plan wie ich ihm am besten da stillen durch irgendwas anderes ersetzen könnte...????? buch anschaun, singen, streicheln, kuscheln ... das alles akzeptiert er nicht. es ist ja nicht so das er nur so ein bisschen protestiert.. da gehts voll ab! er brüllt was das zeug hält und wenn ich einen neuen versuch mit singen oder dergleich versuche brüllt er noch lauter!! ich stille ihn sehr gerne aber ich traue mir das irgendwie nicht zu in der nacht zwei kinder zu stillen. denn machmal hängt mein kleiner stündlich und für stunden an der brust. mir fehlt der schlaf.... es wird dann so ungemütlich für mich. was meinst du? wie soll ich das jetzt anstellen?? was kann ich tun? ich möchte nicht dann abstillen wenn das baby schon da ist. hätte auch gerne eine kleine stillpause zwischen den zwein... freue mich schon sehr auf deine antwort. liebe grüße lyxe


Biggi Welter

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Liebe lyxe, erst einmal herzlichen Glückwunsch :-). Bleib ganz ruhig, Du musst nicht abstillen und es wird sich ein Weg finden, beiden Kindern gerecht zu werden! Eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Ich würde jetzt erst einmal abwarten, es kann gut sein, dass dein Kind sich von ganz alleine abstillt. Wenn Du jetzt aber wirklich abstillen möchtest, so ist das dein gutes Recht! Sollte es nun für also jetzt wichtig sein, dass dein Kind ohne dich in den Schlaf finden kann, dann ist es selbstverständlich akzeptabel, nach Alternativen zu schauen. Papa kann eine solche Alternative sein, denn vermutlich ist er nach dir die Hauptbindungsperson für dein Kind und somit gut geeignet, es zu beruhigen. In diesem Fall kann ich dir als Buch empfehlen Elizabeth Pantley: "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das im Herbst auf Deutsch erschienen ist. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Vielleicht ist es auch wirklich ein guter Anfang, wenn Du mit deinem Kind einfach kuschelst, auch wenn es noch nicht dabei einschläft. Wichtig ist, dein Kleiner spürt, dass Du ihm zwar die Brust entziehst, nicht aber deine Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen. Ich hoffe, die Antwort hilft dir ein wenig weiter. LLLiebe Grüße Biggi


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