Frage: Stillen und Teilzeitarbeit

Ich möchte gerne wieder Teilzeit arbeiten. Ich habe nun schon etwas mehr als 4 Monate gestillt und möchte wegen dem Job das Stillen nicht aufgeben. In der Wahl meiner Arbeitszeit und Stundenzahl bin ich nicht an Vorgaben des AG gebunden und auch die Betreuung meines Sohnes ist durch meine Eltern sichergestellt. Mir geht es nun hauptsächlich darum zu klären, wie ich es am besten bewerkstellige, dass ich Stillen und Arbeiten (ca. 15 Stunden/Woche) unter einen Hut kriege. Soll ich besser 2 Tage ganztags arbeiten und an den Tagen auf Flaschennahrung umstellen (und nebenbei abpumpen)? Oder besser täglich 3 Stunden arbeiten und am Vorabend eine Mahlzeit abpumpen? Soll ich die Umstellung einer Mahlzeit auf Brei schon in Erwägung ziehen? Herzlichen Dank!

Mitglied inaktiv - 30.09.2005, 16:51



Antwort auf: Stillen und Teilzeitarbeit

Liebe Bea, für Beikost ist Ihr Baby noch zu jung. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Vielleicht wäre es anfangs besser, wenn Sie nicht gleich ganze Tage arbeiten würden, so fällt Ihnen und auch dem Baby die Umstellung leichter Sie können aber auch mehrmals am Tag abpumpen, einen Vorrat anlegen und Ihrem Kind diesen dann geben, Sie müssen dann überhaupt keine Ersatzmilch geben. Wenn Sie sich über das Thema Stillen und Berufstätigkeit noch weiter informieren wollen, ist zum Beispiel die Ausgabe 2/2000 (März) des "buLLLetin die andere Elternzeitschrift für den Still und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) empfehlenswert. Sie beschäftigt sich unter dem Titel "Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) finden Sie in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Ich wünsche Ihnen einen guten Start! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.09.2005