Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen und sport

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen und sport

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich wünsche ihnen erstmal ein frohes neues Jahr und stelle dann meine Frage... Unser Sohn wurde am 09.12.03 per Kaiserschnitt geboren und seit dem stille ich voll. Ich würde gerne wieder Sport machen, da ich vor und während der Schwangerschaft viel Sport gemacht habe (2 - 3 mal in der Woche). Viele sagen ich darf keinen Sport machen, da die Milch sauer wird. Das ist doch nicht der Fall wenn ich ein bisschen Radfahre, Tennis spiele oder joggen gehe, oder? Will ja keinen Marathon mitlaufen... Vielen Dank schon mal im vorraus und einen schönen Tag noch... Liebe Grüße Ines


Biggi Welter

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? Liebe Ines, Selbstverständlich kann, darf und soll eine stillende Frau Sport treiben. Allerdings sollten Sie es mit dem Sport gerade zu Beginn etwas langsam angehen und auf Sportarten, die eine hohe Belastung der Oberarmmuskulatur mit sich bringen, oder bei denen ein hohes Risiko für Stöße gegen die Brust (z.B. Barrenturnen) besteht eher meiden. Prinzipiell können Sie jedoch jede Sportart betreiben und es gibt auch (voll) stillende Spitzensportlerinnen. Viele Frauen empfinden einen gut sitzenden Sport-BH als angenehm, aber auch dies ist kein Muss. Es ist ein Ammenmärchen, dass Sport die Milchmenge zurückgehen ließe oder die Milch sauer macht oder was sonst noch so alles erzählt wird und immer wieder in der Regenbogenpresse aufgewärmt wird. Entgegen anderslautenden Veröffentlichungen in Zeitschriften, gibt es auch keinen Grund, das Stillen nach sportlicher Betätigung hinauszuschieben. Im Jahr 1992 berichteten die Zeitungen über eine Untersuchung, die sich mit der Zusammensetzung der Muttermilch vor und nach anstrengendem Training befaßte und Vergleiche dazu anstellte, wie die Babys auf die vor dem Training bzw. nach dem Training abgepumpte Milch reagierten (Wallace 1992). Nach dem Training wurde in der Milch eine Erhöhung der Milchsäure festgestellt. Die Babys hätten die Milch nach dem Training weniger gerne angenommen. Die Schlußfolgerungen aus dieser Untersuchung erregten großes Aufsehen: stillende Mütter sollten ihre Babys vor dem Training stillen oder Milch für eine spätere Mahlzeit abpumpen und es vermeiden, unmittelbar im Anschluß an das Training zu stillen, eventuell sogar etwa 90 Minuten lang nicht. Diese Schlußfolgerungen sind aus mehreren Gründen zu hinterfragen. Zunächst einmal erhielten die Babys die Vor- und Nachtrainings-Milch mit einer Tropfpipette, einer neuen, für sie ungewohnten Art der Fütterung. Die Forscher zogen aber nicht in Betracht, dass diese veränderte Fütterungsmethode die Babys in Bezug auf ihre Akzeptanz der Milch beeinflußt haben könnte. Bei der Durchsicht der Literatur zum Thema Stillen und Sport führten Dewey und McCrory (1994) noch weitere Beispiele für die eingeschränkte Aussagekraft dieser Studie an. Die Mütter in dieser Untersuchung trainierten bis an ihre Leistungsgrenze, aber die Empfehlungen der Forscher unterscheiden nicht zwischen moderater und maximaler sportlicher Betätigung. Die Milchsäurewerte sind bei maßvoll trainierenden Müttern wahrscheinlich viel niedriger. Außerdem waren die Unterschiede in der Akzeptanz der Vor- bzw. der Nachtrainingsmilch durch die Babys nur gering, auch wenn die Mütter angaben, dass die Babys die Milch nach dem Training weniger akzeptierten. Auf einer Scala von 1 (Schreien) bis 9 (Lachen) erreichte die Einschätzung einen Punktwert von 6,7 für die durchschnittliche Vortrainingsmilch und 4,7 für die durchschnittliche Nachtrainingsmilch. Es kommt noch dazu, dass keine der Mütter davon berichtete, dass ihre Babys bei einer früheren Gelegenheit negativ auf das Stillen nach dem Training reagiert hatte. Nach der Durchsicht verschiedener Studien kamen Dewey und McCrory zu dem Schluß, dass Sport bei stillenden Müttern die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit verbessert und sportliche Betätigung während der Stillzeit bei den meisten Frauen kein Gefahrenpotential birgt. Auch "ist es in den meisten Fällen unwahrscheinlich, dass sich aus der veränderten Akzeptanz der Muttermilch aufgrund erhöhter Milchsäurewerte nach dem Training Probleme ergeben". Allerdings sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Beckenboden wieder erholt ist, ehe Sie Sportarten betreiben, die den Beckenboden belasten und nach einem Kaiserschnitt sollte auch das Bauchmuskeltraining entsprechend abgestimmt werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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... weil deine Bänder und Sehnen durch die Hormone in der Schwangerschaft und auch noch während der Stillzeit sehr weich sind! Außerdem muß die Längsmuskulatur im Bauch erst wieder zusammen sein. Milch wird nicht sauer aber bei einer Bekannten von mir ist die Milchmenge deutlich zurückgegangen nachdem sie wieder gesportet hat. also, laß dir ein wenig Zeit und versuchs lieber mit leichten Sachen wie Gymnastik, Walking, Schwimmen. Alles Gute von Nic


Mitglied inaktiv

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Hallo Ines, ich habe nach ca. 7 Wochen (Kaiserschnittgeburt) wieder angefangen Sport zu machen. Zuerst Gymnastik (nur schräge Bauchmuskulatur!) und Beachvolleyball, dann wieder Tennis (1 bis 2mal pro Woche). Mein Arzt hat gesagt, ich soll einfach das tun, was mir gut tut. Mein Sohn hat die Muttermilch nie verschmäht. Unbedingt musst du aber darauf achten, dass du genug trinkst. Manchmal habe ich sogar 4 Liter am Tag getrunken. Ich war mal einen Tag auf einem sehr anstrengenden Lehrgang mit Step-Aerobic, Fußball etc. und da hatte ich dann eine Woche zu kämpfen bis wieder genug Milch da war. Neben Stilltee, Wasser und Apfelsaftschorle trinke ich auch alkoholfreies Weizenradler (wegen Bierhefe). So komme ich sehr gut zurecht. Mein Sohn ist inzwischen 6,5 Monate alt und ich konnte trotz Sport bis jetzt voll stillen. In meiner Tennis-Mannschaft ist auch eine Mutter, die trotz Stillen alle Turniere mitgespielt hat. Liebe Grüße Bettina


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