Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen und medikamente

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Frage: stillen und medikamente

Mitglied inaktiv

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hallo, da mich die eitrigen mandeln verfolgen, muß ich ab heute penicillin nehmen...... leander wird gestillt und ist 15 wochen. wann ist denn generell der beste zeitpunkt für die medikamenten-einnahme, direkt nach dem stillen aber dann habe ich es 4 stunden später ja immer noch im blut... oder direkt davor, dann ist es noch nicht übergegangen? ich frage auch wg. z.b. paracetamol-tabletten. jetzt im frühjahr geht es auch wieder mit den allergien los; kann ich überhaupt was nehmen? mein artz möchte mir auch eine cortison-spritze geben, eben damit ich nicht so viele andere sachen nehmen muss. ich würde mich über eine antwort freuen! dan´ke eva mit baby auf arm


Biggi Welter

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? Liebe Eva, gerade bei einem so jungen Baby ist es nicht sehr realistisch bestimmte Zeitpunkte im Abhängigkeit zur Medikamenteneinnahme einhalten zu wollen und dieses Vorgehen wird außerdem auch nur bei wenigen Medikamenten vorgeschlagen. Es gibt bei fast allen Erkrankungen Möglichkeiten, die Medikamente so zu wählen, dass ein Weiterstillen möglich ist. Ohnehin wird das Risiko, das von einer Medikamenteneinnahme der Mutter ausgeht meist deutlich überschätzt, während das Risiko des Nicht-Stillens deutlich unterschätzt wird. Während der Stillzeit ist auch eine Kortisonbehandlung möglich und auch andere Mittel gegen Allergien (Heuschnupfen) sind möglich. Ich zitiere dir nur als Beispiel zum Kortison aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Nebennierenhormone Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Kortikosteroide. Therapeutisch verwendet werden die nichtfluorierten Kortikoide Prednison (z.B. Decortin), Prednisolon (z.B. Solu-Decortin), .... und die fluorierten Substanzen Betamethason (z.B. Celestamine), Dexamethason (z.B. Fortecortin) ,,, Die Milch-Plasma-Quotienten von Prednison und Prednisolon bewegen sich zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa neun Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden der 9fach höheren Dosis entsprechend 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war die Substanz nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen, 1996). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10 -80 mg) proportional entsprechende oder sogar darunter liegende Transfermengen für den Säugling ermittelt (Übersicht bei Bennett, 1988; Greenberger et al., 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1 bis 2 % der mütterlichen gewichstbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1 g-Dosis hat der Säugling mit er ersten Mahlzeit eine stunde nach Injektion 0,2 mg/kg seines Körpergewichtes erhalten, seine Tagesdosis ist mit etwa 0,32 mg/kg anzustzen. Für den Säugling ist kein Risiko durch eine üblicherweise kurzdauernde Hochdosisbehandlung zu erwarten, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt würde. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/tag wird mit der Muttermilch nur eine geringe Prednisolonmenge übertragen, die nicht einmal 10 % der kindlichen Kortisolproduktion entspricht. Empfehlung für die Praxis. Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Kortikoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z.B. beim Asthmaanfall oder multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe hoher Dosen ist lediglich der Stillrhythmus so einzurichten, dass möglichst drei bis vier Stunden nach der Applikation eingehalten werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Kortikoide sind wahrscheinlich auch verträglich. Die regelmäßige inhalative Anwendung eines Kortikoids bei Asthma ist unbedenklich" Sprich am besten mit deiner Ärztin/Arzt im Einzelfall über die notwendigen Medikamente. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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