sonja409
Guten Morgen, ich habe eine Frage zur Vereinbarkeit von Arbeit und Stillzeit. Mein Sohn ist drei Monate alt und ab Januar werde ich wieder Vollzeit (von 8 bis 17 Uhr) arbeiten gehen. Bereits seit September pumpe ich daher Milch auf Vorrat ab, allerdings fürchte ich, dass diese Milch nicht reichen wird: während ich beim Abpumpen so Max. 30 ml raus bekomme, trinkt er pro Mahlzeit ca. 200 ml (dies haben wir jetzt an mehreren Wochenenden ausprobiert, in denen der Papa das Füttern mit der abgepumpten Milch übernommen hat) und das alle zwei bis drei Stunden... darüber hinaus werde ich auf der Arbeit (trotz geltender Gesetzgebung, die mir bekannt ist) nicht die Möglichkeit haben, abzupumpen. Insofern frage ich mich, wie sich diese Situation am besten bewerkstelligen lässt. Zusätzlich ist es so, dass er derzeit nachts stündlich wach wird und trinken will. Da wir kein Familienbett haben (darin schläft nämlich keiner von uns richtig), muss ich jedesmal aufstehen, was ja auch extrem schlaucht - zumal er tagsüber auch nur in der Trage schläft, so dass ich mich dann nicht mal hinlegen kann. Naja und ab Januar geht das ja so und so nicht mehr :\\ haben Sie da ein paar Ratschläge für uns? LG sonja
Liebe sonja, wenn Sie wieder arbeiten und nicht abpumpen, wird sich die Milchmenge verringern, verstehe ich Sie richtig, dass Sie dann die jetzt gepumpte Milch verwenden möchten? Wenn ja, dann sollten Sie jetzt mehr pumpen, um einen möglichst großen Vorrat zu bekommen. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit sollten Sie keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Sie müssen auch keine Sorge haben, dass Sie Ihrem Kind durch das Pumpen etwas wegnehmen. Vielleicht können Sie das Bett Ihres Baby neben Ihres stellen, dann müssen Sie nicht laufen und können Ihr Kind zu sich holen, wenn es aufwacht? LLLiebe Grüße Biggi
Mamamaike
Hallo, ich hoffe, ich darf Dir auch schreiben. Ich bin wieder arbeiten gegangen, als mein vollgestillter Sohn 4 Monate alt war. Ich habe auch frühzeitig abgepumpt und eingefroren. Was bei uns funktioniert hat: Ich habe meinen Sohn gestillt, bevor ich morgens weg gegangen bin, zur Not habe ich ihn geweckt und nach dem Trinken wieder hingelegt. Das Abpumpen hat bei mir am meisten Menge gebracht, wenn ich nachts gegen 3 nach einer Stillmahlzeit abgepumpt habe. Die Gerätschaften habe ich vor dem Schlafen schon zusammengebaut und bereit gestellt. Es war anstrengend, aber nachts bin ich auf locker über 100 ml gekommen. Bei Deiner langen Arbeitszeit hast Du doch mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Pausen? Die eignen sich zum Abpumpen, vor allem, wenn Du die in die Zeit legst, wenn Du normalerweise stillen würdest. Ich konnte auch nicht extra eine Stillpause machen, aber ich hab ganz schnell gelernt, innerhalb von 15 Minuten alles erledigt zu haben. Für den Transport hatte ich eine kleine Kühltasche mit Akku drin. Diese Mahlzeit war auch die erste, die ich bei Beikosteinführung im 6. Monat ersetzt habe. Und zuguter Letzt: Ich hab mir anfangs immer Sorgen gemacht, dass mein Sohn Hungers leiden muss und elendig weint, weil er nicht stillen kann und nicht von mir getragen wird. Aber: Nichts davon ist passiert. Andere durften alles (und mehr), was ich bis dahin übernommen hatte, und er ist bis heute ein sehr entspanntes, sicher gebundenes, mutiges Kind. Ich wünsche Dir, dass das auch bei Dir so gut läuft, viele Grüße
sonja409
Lieben Dank für die schnellen Antworten! Ja, die derzeit gesammelte Milch soll mein Mann dann füttern, ich habe nur Sorge, es könnte nicht reichen. Ich komme unter der Woche kaum zum Abpumpen, der Kleine lässt sich ja tagsüber nicht ablegen und abends bin ich ab 19 Uhr eigentlich am Dauer-Stillen, so dass die Vorräte bisher nicht so gewaltig groß sind. Welche Trinkmengen sollte ich denn einplanen? Er trinkt aktuell morgens um 6 - dann bin ich ja noch da, dies will ich, ebenso wie die Mahlzeiten am Abend und in der Nacht, auf jeden Fall beibehalten - und dann gegen 9, 11, 13, 15 und 17 Uhr. Also durchschnittlich so 5 Mahlzeiten, zu denen ich nicht zu Hause bin. Die Methode mit der BrustMassage nach den 7 Minuten abpumpen werde ich aber auf jeden Fall mal ausprobieren. Mamamaike: ich freue mich sehr, einen solch positiven Bericht lesen zu dürfen! Die allermeisten bleiben dem Beruf ja länger fern, so dass ich auch kaum jemanden kenne, der hierzu Erfahrungen mit mir teilen könnte! Ich habe tatsächlich eine recht lange Mittagspause und überlege derzeit auch noch, ob ich dann nach Hause fahre (dies werde ich im Januar dann ausprobieren müssen, bin unsicher, ob die Pause für Fahrt + Stillen + selbst essen reicht :D). Alternativ werde ich dann eben in der Firma abpumpen. Meine größte Sorge ist tatsächlich auch, dass der kleine Mann nicht satt wird, wenn ich nicht da bin... :-o
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