Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, durch eine massive Kehlkopfentzündung bin ich gezwungen, Antibiotika zu nehmen. Z.Z. stille ich unseren 4 Mon.alten Sohn voll. Für die Zeit der Einnahme des Medikamentes möchte ich das Stillen unterbrechen und abpumpen und unserem Sohn Ersatznahrung geben. Meine Fragen: Wie lange befindet sich das Antibiotikum (nach Beendigung der Einnahme) im Blut?, Welche Ersatznahrung kann ich zur Überbrückung nehmen? Wie hoch stehen meine Chancen, daß unser Sohn nach der "Flaschenzeit" die Brust wieder nimmt? Oder gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit, wie ich meine Kehlkopfentzünfung in den Griff bekomme, aber mein Kind nicht abstillen muß? Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Liebe Annett, ganz sicher gibt es eine Möglichkeit! Es ist ein sehr weit verbreiteter Irrtum, dass stillende Frauen nicht auf die "normale" Medizin zurückgreifen dürften. Es gibt in fast jeder Situation stillverträgliche Medikamente und wenn Sie nur aus Furcht vor den eventuellen Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie (zeitweise) abstillen wollen, dann sollte sich Ihr Arzt besser genau erkundigen, welche stillverträglichen Lösungen es gibt. Der Hinweis im Beipackzettel, dass ein Präparat für die Stillzeit nicht geeignet ist, ist nicht zwingend ein Beleg dafür, dass das Präparat tatsächlich nicht genommen werden darf. So steht bei so gut wie jedem Antibiotikum dieser Satz, obwohl sehr viele Antibiotika mit dem Stillen verträglich sind. Beipackzettel und Rote Liste dienen in erster Linie der rechtlichen Absicherung der Pharmafirmen. Wenn Sie mir sagen, welches Antibiotika Sie nehmen (Wirkstoff), kann ich nach schauen, ob es verträglich ist. Bei Unklarheiten kann sich jeder Ärztin/Arzt im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030 30308111) erkundigen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für ÄrztInnen zu Medikamentenfragen usw. in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob Ihr Kind die Brust nach einer Stillpause wieder akzeptieren würde, leider haben sich in so einer Situation schon viele Kinder zur Flasche hin abgestillt. Welche Nahrung Sie verwenden sollen, kann ich nicht beurteilen, fragen Sie bitte beim Kinderarzt nach, der Ihr Kind kennt. Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Unsicherheit nehmen, Sie müssen weder leiden, noch muss Ihr Kind abgestillt werden. LLLiebe Grüße und gute Besserung! Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Annett, lass Dir ein stillverträgliches Antibiotikum verschreiben und stille einfach weiter, dann kannst Du Dir den Quatsch mit dem Abpumpen und wegschütten sparen und Dein Sohn erhält weiterhin die gute Muttermilch. Dein Arzt kann im Zweifelsfall bei Embryotox in Berlin anrufen und sich bezüglich des Medikamentes beraten lassen. ;o) LG Steffi
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe nun ein wenig recherchiert und auch mit Apothekern gesprochen und diese empfahlen mir Roxithromycin zur Behandlung meiner Kehlkopfentzündung. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Wirkstoff? Warum wird eigentlich bei einer Entzündung wie ich sie habe nicht getestet, ob es sich um Viren oder Bakterien handelt? Stattdessen wird gleich ein Antibiotikum gegen Bakterien verschrieben. Ich ärger mich über sowas sehr, denn gerade wenn man stillt, sollte doch etwas mehr Vorsicht geboten sein. Ich weiß, daß Sie darauf keine Antwort haben können, aber ich wollte meinem Ärger mal Luft machen. Vielleicht sollte ich noch weitere Ärzte diesbezüglich konsultieren. Vielen Dank nochmal für Ihre Antwort.
Liebe Annett, in "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage, 2001 steht zu den Erythromycinen: "Empfehlung für die Praxis: Erythromycin und Roxythromycin sind neben den Penicillinderivaten und den Cephalosporinen Antibiotika der Wahl für die Stillzeit". Außerdem kann im gleichem Buch folgendes nachgelesen werden: "Antibiotika Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Falle bakterienhemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: o Beeinflussung der Darmflora (als Folge eventuell Durchfall) o Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Falle einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten o Entwicklung resistenter Keime o Sensibilisierung Erwiesen haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht. Am ehesten ist im seltenen Fall mit einer vorübergehenden, nicht therapiebedürftigen Abnahme der Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993)." Ich hoffe, diese Informationen beruhigen Sie, vielleicht finden Sie einen Arzt, der nicht einfach den Rezeptblock zückt, sondern Ihnen so hilft, wie Sie sich das wünschen. LLLiebe Grüße Biggi
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