Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Abpumpen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und Abpumpen

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Hallo Biggi, meine Tochter ist heute genau 4 Monate alt. Ich stille sie nach Bedarf und voll. Ab 01.06. werde ich wieder arbeiten gehen, so daß 2 Mahlzeiten "überbrückt" werden müssen (10 Uhr und 13.30 Uhr). Ich möchte zumindest noch einen Monat mit Abpumpen schaffen, dann würde ich auch den Beginn mit Beikost nicht mehr als so schlimm erachten. Die restlichen Mahlzeiten sollen noch Stillmahlzeiten sein. Nun die Fragen: Ist es ratsam, nach der Stillmahlzeit um 6 Uhr die andere Brust abzupumpen (ich gebe immer nur eine Seite) und dann im Büro gegen 11 Uhr beide Seiten abzupumpen? Die nächste wirkliche Stillmahlzeit würde gegen 16 Uhr sein. Wir kann sich das schlimmstenfalls auf die Milchmenge auswirken? Macht es Sinn, zusätzlich Milchbildungstee zu trinken? Wie erfahre ich eigentlich, wieviel meine Tochter pro Mahlzeit trinkt? Ich kann sie nicht entsprechend wiegen (Geburtsgewicht 3600 g, jetzt 63 cm und 6000 g). Und noch eine Frage: Das Flasche reichen klappt nicht immer. Gebe ich sie vor der Brust, trinkt sie nicht bzw. nur eine geringe Menge. Gebe ich sie im Anschluß an die Brust, ist es gar kein Problem. Gibt es da irgendeinen Trick? Vielen Dank für die Antwort! Viele Grüße Bettina


Biggi Welter

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? Liebe Bettina, das zusätzliche Abpumpen wird dazu führen, dass die Milchmenge gesteigert wird, was aber in dieser Situation eher von Vorteil ist, da Du auf diese Weise einen Vorrat schaffen kannst und ein „Polster“ hast, falls es mit dem Pumpen zeitweise nicht so gut laufen sollte. Die Wirkung von Milchbildungstee konnte wissenschaftlich bislang nicht bewiesen werden, so dass es keine zwingende Notwendigkeit gibt, solche Tees zu trinken. Wenn Milchbildungstee getrunken wird, dann nicht mehr als maximal eine bis drei Tassen pro Tag. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel `Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der MahlzeitenA abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. Die Angaben auf Säuglingsnahrungspackungen sind auch keineswegs für alle Kinder als absolut verbindlich anzusehen. Letztlich wird man durch Ausprobieren herausfinden, wie viel das Baby trinken mag. Der wichtige Punkt ist, dass dein Kind weiß, wie es aus der Flasche trinken muss. Es muss aber nun keineswegs die Flasche von dir annehmen, im Gegenteil: Es ist sinnvoll hier eine klare Trennung „Mama –Brust und Betreuungsperson – Flasche“ zu schaffen. Wenn Du nicht da bist, weiß die Kleine, dass auch keine Brust verfügbar ist und wird dann auch aus der Flasche trinken. Die Ausgabe 2/2000 (März) des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel `Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi


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