Sumsi145
Hallo,
Meine Tochter ist 17 Monate alt und möchte am liebsten immer nur gestillt werden.
Ich stille sie gerne, aber die Häufigkeit nimmt Ausmaße an wie bei einem Neugeborenen.
Wir hatten es zwischenzeitlich so, dass ich sie Morgens, mittags, abends und einmal nachts gestillt habe. Das hat eine zeitlang super funktioniert. Jetzt ist es teilweise so, dass sie am liebsten ständig trinken wollen würde. Tagsüber manchmal stündlich.. Von nachts brauche ich gar nicht anfangen. Sie isr dann so stur, dass sie teilweise nachts 2 h schreit. Ich begleite sie dabei, habe aber einfach manchmal nicht mehr die Kraft sie nuckeln zu lassen. Manchmal glaube ich, sie hat Hunger, weil sie an manchen Tagen weniger isst... sie möchte dann aber leiber nuckeln und hofft auf Milch, als dass sie ein Brot isst.
Ich merke gerade, dass meine Milch weniger wird. Vormittags ist sie manchmal bei meiner Mutter und hält fast 7h ohne stillen aus - aber sobald ich da bin, geht es los und sie spielt ständig in meinem Ausschnitt.
Gerade sehe ich es noch nicht als Notwendigkeit ganz Abzustillen, aber wie kann ich es reduzieren oder meinen Sie es bessert sich von alleine? Braucht sie es gerade so sehr? Sollte ich einfach nachgeben und durchhalten?
Ich komme manchmal wirklich an meine Grenzen, sie ist dadurch bei mir sooo anhänglich und schlecht gelaunt und bei anderen immer zufrieden. Aber sobald die Mama da ist, geht das Theater los.
Sollte ich ihr mal Milch aus der Flasche anbieten - das wird mir immer wieder empfohlen, aber dafür isr es doch schon zu spät oder?
Vielleicht haben Sie Tipps
Vielen Dank!
Liebe Sumsi145, eigentlich ist es ein Kompliment an Dich, denn Deine Tochter zeigt eine gute Bindung, Du bist ihr „Heimathafen“ und sie fühlt sich bei Dir an der Brust sicher und geborgen. Für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Kleinkind stillt. Deine Kleine verhält sich gar nicht so "brustversessen" wie Du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Das Stillen bietet in dem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe Dein Kind kann immer wieder den "Heimathafen" ansteuern, wenn etwas beängstigend ist. Trotzdem ist Stillen eine ZWEIERbeziehung und wenn sich einer nicht mehr wohlfühlt, muss nach Lösungswegen gesucht werden. DU bist diejenige, die bestimmt wo's lang geht, Dein Kind ist dazu noch viel zu klein. Und: sie BRAUCHT es, dass DU die Zügel in die Hand nimmst. Also ist es Deine Aufgabe zu definieren, wie ihr jetzt die stressigen Nächte beenden werdet. Deine Kleine wird sich vehement wehren, sie wird toben, wüten und traurig sein, aber sie kann lernen, dass Du die Regeln aufstellst und jetzt nicht mehr dauernd stillen wirst. Sie tobt nicht aus Sturheit, sondern aus Unsicherheit, weil sie nicht verstehen kann, warum sie nicht an die geliebte Brust darf. Wichtig ist, dass Dir klar ist, dass einige stressige Nächte und Tage bevorstehen, aber die müssen sein, denn bisher hat Dein Kind gelernt, dass es nur lange genug fordern muss, bis sein Wunsch doch erfüllt wird. Begleite Dein Kind, sei liebevoll und entziehe ihm die Brust, aber nicht Deine Liebe und bleibe konsequent. Wenn Deine Tochter merkt, dass Du genau das meinst, was Du sagst, dann wird sie die neue Situation auch akzeptieren. Sie wird keinen Schaden erleiden, keine Bange. Wichtig ist allerdings, dass Du ruhig bleibst und Dich von ihr nicht anstecken lässt. Lieben Gruß, und glaub mir: Du schaffst das, wenn du es wirklich willst!! Und wenn Du es nicht schaffst, ist es absolut keine Schande, wenn Du noch ein wenig wartest. Liebe Grüße und frohe Ostern! Biggi
Sumsi145
Vielen Dank für die unglaublich liebe und Verständnisvolle Antwort!
Frohe Ostern!
Danke :-)))) Biggi
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