Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen - Mirena ?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen - Mirena ?

Mitglied inaktiv

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Habe seit einem Monat die Mirena - Spirale in mir und sorge mich bei jedem Stillen, ob es Langzeitwirkungen auf meinen Sohn haben könnte. Wahrscheinlich kann mir auch hier niemand diese Frage so genau beantworten, da auch in dem Beipack nur vage Infos dazu vorlagen (wie immer enthält man sich da lieber einer genauen Aussage ...). Zitat: ... über die Langzeitwirkung auf den Säugling kann keine Angabe gemacht werden ... (oder so ähnlich im Wortlaut). Mich interessieren aber trotzdem noch dazu Eure und vor allem Ihre Meinung, liebe Biggi Welter. Wieder ziehen lassen wäre natürlich auch unschön, bei 360 EURO Kosten für das Ding. Hoffentlich kann man mich beruhigen ?! Lt. FA ist natürlich hierbei kein Grund zur Sorge. Danke vorab - Susanne


Biggi Welter

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? Liebe Susanne, die Hormonspirale enthält ein Gestagen und Gestagene beeinträchtigen normalerweise die Milchmenge kaum. Es gibt sogar Untersuchungen, die eine längere Stillperiode bei Frauen beobachteten, die mit einem Depot-Medroxyprogesteron verhüten gegenüber Frauen, die keine hormonellen Empfängnisverhütungsmethoden verwenden. Ich habe bisher auch noch von keiner Frau gehört, dass sie nach dem Einsetzen der Mirena Probleme mit der Milchmenge hatte. Der Übertritt an Gestagen in die Muttermilch liegt bei oraler Einnahme zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis zu den gestagenhaltigen Intrauterinpessaren (z.B. Mirena) liegen noch keine Daten vor, sie sind aber laut „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 „wahrscheinlich ähnlich wie orale Kontrazeptiva zu bewerten". Ich zitiere Ihnen auch noch die Empfehlung für die Praxis aus o.g. Quelle: „Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." LLLiebe Grüße Biggi Welter


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