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Stillen- Magen- Darm- Infekt beim Baby? Dringend

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen- Magen- Darm- Infekt beim Baby? Dringend

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein 16 Wochen alter Sohn hat zur Zeit eine Bronchitis und Schnupfen, letzte Nacht und heute früh hat er nach dem Stillen die ganze Milch wieder nach dem Bäuerchen hochgebracht, nachdem er auch einen Hustenanfall hatte! Kann es sein, dass er so empfindlich ist und er deshalb erbrechen musste? Auch hatte er heute bis jetzt einmal Stuhlgang, er sieht auch anders aus, also nicht so stückig, sondern eher wie Durchfall und riechen tut er auch ganz schön...sorry! Kann das von dem Hustensaft sein? Habe mich schon mit der Ärztin kurzgeschlossen, sie meint, ich solle versuchen, ihn immer nur wenige Minuten trinken zu lassen wegen dem Erbrechen und ihn dann aufstossen zu lassen, hat bis jetzt auch ganz gut geklappt, bis jetzt toi, toi, toi, kam nichts mehr raus! Ist Stillen auch für Babys gut, falls es doch so ein Infekt ist, werden da auch Antikörper gebildet, dass es nicht so schlimm wird? Danke für Ihre Antwort! LG mimikatze


Biggi Welter

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Liebe Mimikatze, keine Angst, auch bei einer Magen Darminfektion ist Stillen für Ihr Kind weiterhin die optimale Form es zu ernähren. Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt Ihr Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Gerade bei Magen Darm Infekten kann es vorkommen, dass ein Kind auch wieder ausschließlich gestillt werden will und auch das ist in aller Regel dann kein Problem. Nun noch ein bisschen Wissenschaft, ich zitiere dir aus dem "Breastfeeding Answer Book", 1997: "Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Allerdings ist das, was Sie beschreiben noch lange kein Durchfall. Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennt man e an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die deutlich unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Es ist völlig normal, dass dein Baby evtl. spuckt, wenn es Schnupfen und Husten hat. Bei einem Schnupfen und verstopfter Nase hilft es vielfach, wenn Sie das Baby in einer aufrechteren Haltung stillen (dann ist der Druck auf die Ohren geringer) und vor dem Stillen etwas Muttermilch als Nasentropfen verwenden damit die Nase frei wird (möglicherweise löst sich der Schleim durch die Muttermilchtropfen so dass ev. ein Nasensauger wirkungsvoll eingesetzt werden kann). Außerdem ist es sinnvoll auf eine höhere Luftfeuchtigkeit im Raum zu achten. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Gute Besserung und llliebe Grüße Biggi


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Vielen, lieben Dank für die schnelle Antwort! LG mimikatze


Mitglied inaktiv

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also ich weiß, dass in österreich derzeit äußerst viele (besonders kleinstkinder) an dieser krankheit leiden (hab mir namen leider nicht gemerkt) und im spital sind ... es war schon deshalb extra ein beitrag darüber im fernsehen.


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