Tragling
Hallo, wer hat Erfahrung mit dem Stillen und auftretender Regression. Lassen die Kinder sich dann mit Stillen beruhigen. Möchte man das selbst überhaupt in so einer Stimmung . Schaffen die Zweijährigen dennoch die Loslösung von der Mutter hin zum Vater. Gibt es Trotzanfälle wg Stillen, weip man selbst gerade nicht möchte. Abstillen in dieser Phase nicht am problematischsten??? Heißt mind. Stillen bis die Phase vorbei ist? ? Ich würde gerne lange stillen, hab aber ein Kind in dieser Phase und stelle mir immer vor wie das jetzt wohl wäre es noch zu stillen. ....finde die Phase gerade sehr schwierig auch emotional. Danke für eure Erfahrungen. Lg
Liebe Tragling, Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen. Sicherlich kommt es manchmal zu Konflikten, wenn die Mutter nicht stillen mag, aber das passiert in diesem Alter ständig und nicht nur beim Stillen ;-). Es ist sicher schwieriger ein Kleinkind, das sich mitten in seiner Ich findungsphase oder einem Entwicklungsschub befindet abzustillen, als ein Baby, das sich noch nicht so gut ausdrücken und wehren kann. Der Einstellung, dass das Langzeitstillen die Loslösung beeinträchtige oder ein Problem in Hinblick auf die Theorie des Übergangsobjektes darstellt, ist keineswegs bewiesen. Dieser Vorstellung liegt eine Hypothese zugrunde, für die es keinen Beweis gibt. Diese Überlegungen beruhen auf Beobachtungen in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe die vor langer Zeit gemacht wurden. Dem Stillen oder gar dem längeren Stillen wurde dabei überhaupt keine Aufmerksamkeit entgegengebracht (wohl auch, weil kaum bzw. nicht lange gestillt wurde). Die Praxis zeigt jedenfalls, dass langzeitgestillte Kinder nicht unselbständiger sind als kurz oder gar nicht gestillte Kinder und auch keine vermehrten Probleme mit der Loslösung haben, im Gegenteil: Oft haben sie ein so starkes Vertrauen in sich und die Welt, dass sie recht forsch die Welt entdecken wollen. Außerdem spricht gegen diese Theorie, dass es dann weltweit gesehen sehr viele Kinder Probleme mit der Selbstregulation haben müssten, denn es gibt ja nun mal viele Kulturen, in denen das lange Stillen deutlich über das Babyalter hinaus üblich ist und es gibt Kulturen, in denen keine Übergangsobjekte bekannt sind. Das lange Stillen führt definitiv nicht zu einer verspäteten Loslösungsphase. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Ich würde da nicht zu theoretisch in "Phase X" usw. denken. Wenn einer der Stillpartner nicht mehr will, kann sie auch abstillen, in diesem Falle, falls es denn sein soll, die Mama. Unser Kind ist fast 26 Monate alt und stillt gerade mal wieder sehr viel, aber sie kann auch ohne, liebt ihren Papa, der sie seit einiger Zeit auch immer bettfertig machen darf (und soll, wenns nach ihr geht), und sie schläft mit ihm ein. Papa, merke ich, wird immer wichtiger, und sie liebt gemeinsame Aktivitäten mit ihm. Das war lange nicht so. Da gab es viele Phasen, in denen NUR MAMA ging. Manchmal waren das echte Prüfungen, aber all das ging vorbei. Ich kann abends auch zum Sport und Papa bringt sie ins Bett (und schläft dann mit ihr ein, das will er so, sie auch). Morgens, wenn er früh aufsteht, kommt sie zu mir, und wir schlafen stillend weiter. Ich kann auch schon mal einen ganzen Tag nicht da sein, Papa und Kind kommen gut zurecht. Sie sagt fröhlich "Tschüs" wenn ich gehe und freut sich auch riesig, wenn ich wieder zurückkomme. Ich habe das Gefühl, dass das Stillen bestimmte heftige Phasen etwas einfacher macht. Schnell getröstet an Mamas Brust, und schon ist ein Kummer, der sonst ein Trotzanfall hätte werden können, vorbei. Wir haben kaum Trotzanfälle, und wenn, dann ist das sehr kurz. Trotzanfälle haben wir wegen des Stillens bisher noch nicht gehabt. Wenn sie wirklich ganz bedürftig ist (Krankheit, Entwicklungsschub, Zähne) darf sie stillen, wenn sie will. Normalerweise versteht sie, wenn es gerade nicht geht und wartet (Essen kochen, essen, wenns draußen kalt ist). Ich sage nie NEIN, sondern immer SPÄTER. Das macht viel aus. Ich sage "Ja, du kannst schnubbeln, sobald ich diesdas fertig habe/wir zu Hause sind." etc. Das kann sie gut wechseln, es gibt selten Protest, und der ist nur dann besonders stark, wenn es mir selbst auch nicht so wichtig ist. ;-) Es gibt immer mal Phasen, in denen wieder ganz viel Rückversicherung wichtig ist. Ich würde diese Phasen entsprechend bedienen (also soll sie dann haben), denn umso selbstbewusster kann sie danach wieder losziehen. Und das tut sie, mehr als viele andere in dem Alter. Also wenn Abstillen sein soll, dann sollte man solche Mamaphasen abwarten. Sonst ist das Quälerei für alle. Den Stress würde ich mir auch nicht antun wollen. LG Sileick
soundsoundsoauch
Was ich mich noch frage ist, ob das trotzen nicht auch irgendwie nötig ist und dadurch zu sehr unterdrückt wird? Kann aber auch quatsch sein. Wir machen das mit dem stillen auch eher pragmatisch, ist aber auch grade erst 8 Monate. Haben aber zb festgestellt dass stillen zum einschlafen manchmal kontraproduktiv ist. Wenn dann kurz davor. Sonst wacht sie zu schnell wieder auf.
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