Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen im zweiten lebensjahr

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen im zweiten lebensjahr

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hallo ihr! ich verfolge die beiträge hier im forum schon seit mein sohn einige wochen alt ist und ich die ersten stillprobleme mit wunden brustwarzen hatte. es ist wirklich ein wundervoller begleiter durch die stillzeit - vor allem wenn in bekannschaft und verwandtschaft niemand stillt oder gestillt hat. hin und wieder war zu lesen, dass das stillen erst nach dem ersten lebensjahr weniger werden sollte (es ging meistens um die einführung von beikost). ich hab das immer quasi 'überlesen', da ich mir noch keine gedanken darüber gemacht habe, was ist wenn mein sohn ein jahr alt ist. ich konnte ja nicht voraussagen, ob und wie viel er dann noch bei mir trinken möchte. nun hatte er seinen ersten geburtstag und ich hab natürlich angefangen darüber nachzudenken, ob ich jetzt von mir aus etwas an unserer stillbeziehung ändern sollte? er ist nach wie vor ein begeisterter stiller, tags wie nachts. er hat erst spät angefangen, sich überhaupt für beikost zu interessieren und ich habe erst seit etwa drei wochen das gefühl, dass er mit wirklicher begeisterung und lust am probieren dabei ist. viel isst er aber dennoch nicht. gibt es gründe, die stillhäufigkeit tagsüber zu reduzieren um zb mehr platz für andere nahrung zu lassen? was müsst ihr wissen, um mir meine frage beantworten zu können? vielen dank tanja mit noah (ein jahr und drei tage)


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Liebe Tanja, danke für das Lob :-). Generell ist es so, dass ein Kind in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden sollte und dann wenn das Kind seine Bereitschaft dazu erkennen lässt wird ERGÄNZEND zur Muttermilch die Beikost eingeführt. Die Empfehlung lautet darüber hinaus, dass während der gesamten Stillzeit, die mindestens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauern sollte, weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Vom Tisch essen kann ein Kind ab dem Zeitpunkt, ab dem es Beikost erhalten kann, selbstverständlich mit der Einschränkung, dass die Nahrung, die es dann erhält langsam und allmählich und zunächst ein Nahrungsmittel nach dem anderen eingeführt wird. Fertignahrung oder Gläschenkost ist nicht zwingend erforderlich, das Kind kann eben so gut zunächst eine Kartoffel vom Familientisch bekommen, dann kann die Kartoffel mit einem Gemüse vom Familientisch zu Kartoffelgemüsebrei erweitert werden usw. Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Speisen für das Kind vor dem Salzen von der übrigen Familienkost abgezweigt werden. Ab etwa dem ersten Geburtstag dürfte das Kind dann so weit sein, dass es "normal" vom Tisch mitisst. Das bedeutet jedoch nicht, dass es dann nicht mehr gestillt werden soll/darf/kann, sondern es kann/soll/darf weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Nun ist diese von unabhängigen Organisationen wie der WHO empfohlene Vorgangsweise in unserer Gesellschaft nicht unbedingt weit verbreitet und nicht jede Mutter will oder kann ihr Kind zwei Jahre oder länger stillen, auch lebt nicht jede Frau in der Situation, dass sie ihr (älteres) Baby immer nach Bedarf stillen kann. Für diese individuellen Situationen muss jede Frau für sich und ihr Kind ihren eigenen Weg finden und ihre eigene Entscheidung treffen. Wenn Du also weiterhin gerne stillst, kannst Du dies unbesorgt weiterhin tun! LLLiebe Grüße, Biggi


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