Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen im 10. Mon

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Frage: stillen im 10. Mon

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Meine im Tochter, im 10.Mon, will vorwiegend gestillt werden. Beikost akzeptiert sie nur bedingt.Sie isst zwar, aber nur sehr sehr wenig. Es scheint so, dass sie weiss nachher bekomme ich noch Mumi, deshalb esse ich nur ein wenig. Ich mache mir schon Sorgen, dass sie nicht ausreichend Nährstoffe zu sich nimmt. Unser KiA meinte auch, dass sie dadurch in letzter Zeit so infektanfällig wäre. Ich möchte sie jedoch nicht zwingen, habe es einmal versucht ihr ein ganzes Glässchen zu Mittag zu geben, sie hat es einfach wieder erbrochen. Das war so schrecklich, dass ich es nicht noch einmal machen werde. Was kann ich tun?


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Annika, Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel sein und viele zehn Monate alte Kinder essen mengenmäßig nur wenig Beikost, das ist keineswegs ungewöhnlich. Es ist dann auch sicher nicht sinnvoll, sie zum Essen zwingen zu wollen. Bei gar nicht so wenigen Kindern ist es einfach so, dass sie nicht gefüttert werden wollen, sondern selbst essen mögen. Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lassen Sie Ihr Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Versuchen Sie etwas Gelassenheit aufzubringen und bieten Sie Ihrer Tochter mal etwas fingergerechte Nahrung an. Setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. Sicher ist auch für Sie das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Keine Sorge: ein gesundes Kind verhungert nicht am gedeckten Tisch. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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