Hallo!
Mein Sohn ist morgen 6 Wochen alt, leider reicht meine Milch immer noch nicht aus(bei meinem Großen hat die Milch auch nicht gereicht). Ich füttere mit HA zu. Am Anfang hatte ich Große Probleme ihm die Flasche zu geben (er wollte lieber an die Brust), das hat sich gebessert, aber er bevorzugt die Brust, lehnt die Flasche manchmal ab.
Bisher habe ich ihn gestillt und danach bekam er eine Flasche, da er immer mehr wollte. Vor 4 Tagen habe ich dann versucht die Flasche zu reduzieren und ihm núr noch die Brust zu geben(mein Mann hat Urlaub, daher dieser erneuter Versuch) aber ich war quasi mur noch am stillen! Er ist meist an der Brust eingeschlafen, sobald er wach wurde, wollte er wieder ran...Nach std langem stillen bakam er dann doch ab und an die Flasche. Habe auch von Weleda ein Milchbildungsöl. Und trinke sehr viel Milchbildungstee, habe aber leider das Gefühl, dass alles nichts hilft! Seit heute stille ich ihn wieder normal und er bekommt danach eine Flasche! Denn ich kann doch nicht denn ganzen Tag nur stillen, ich muss mich ja auch noch um den Großen kümmern...
Ich würde es so gerne schaffen ihn voll zu stillen, denn wenn es so weiter läuft, weiß ich nicht ob ich es schaffe ihn 6 Monate lang an die Brust zu nehmen. Denn ich bin jedes mal mind. 1 std beschäftigt mit stillen und Flasche. Und das mind. alle 2 Std. Da schaffe ich es nicht noch mich um den Großen und um den Haushalt zu kümmern...
Habt ihr mir noch ein paar Tricks, damit ich es vielleicht noch hin bekomme, oder meint ihr ich soll die Hoffnung auf geben? Und warum gibt es denn überhaupt diese Stillprobleme, bin langsam richtig verzweifelt, habe es mir so gewünscht dass es diesmal klappt mit dem stillen...
Lg Eva
Mitglied inaktiv - 13.10.2009, 22:32
Antwort auf:
stillen/Flaschennahrung
Liebe Eva,
dieses Verhalten entspricht schon fast "lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen).
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein.
Zwei kleine Kinder sind eine ungeheuere Herausforderung. Doch das zweite Kind weiß nicht, dass es das zweite ist und dass seine Mutter noch ein Geschwisterkind zu versorgen hat und deshalb benimmt es sich wie alle Babys: es will durchschnittlich acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden und es wacht auch in der Nacht regelmäßig auf.
Vielleicht ist ja auch nicht eine Veränderung bei der Ernährung der Weg, der Ihnen weiter hilft. Gibt es die Möglichkeit, dass jemand Sie bei der Hausarbeit entlastet? Können Sie vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit Ihrem älteren Kind zu beschäftigen, so dass Sie etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden können?
Wenn es einen Weg gibt, dass Sie wieder mehr Zeit für sich finden können und so zu etwas Erholung kommen, sind die häufigen Stillzeiten unter Umständen nicht mehr so ein großes Problem.
Ihre älteres Kind kann mit Ihnen zusammen zumindest einen Teil der Stillzeiten zu "besonderen" Zeiten machen. Sie können die Stillzeiten dazu nutzen mit dem älteren Kind ein Buch anzuschauen z.B. Astrid Lindgren "Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern des größeren Kindes, damit es sieht wie es war, als es so klein war.
Sie können auch eine "Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das große Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen.
Haben Sie ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein Tragetuch zu den wichtigsten Dingen der Babyausstattung. Es gibt Ihnen mehr Mobilität und gleichzeitig kann Ihr Baby Ihre Nähe spüren und Sie haben mindestens eine Hand für das Geschwisterkind oder andere Tätigkeiten frei.
Wo schläft Ihr Baby denn? Falls es nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe schläft, versuchen Sie einmal, es direkt neben Ihnen (entweder auf einer Matratze oder in einem Korb neben Ihrem Bett oder gleich mit in Ihrem Bett) schlafen zu lassen. So bekommen Sie nachts mehr Ruhe als wenn Sie aufstehen müssen.
Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen am Morgen einen Teller mit Häppchen zurechtzumachen, die Sie mit einer Hand essen können. So können Sie immer wieder einmal etwas aus dem Kühlschrank nehmen und essen.
Stellen Sie sich an die Plätze, an denen Sie stillen ein Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft und ein Glas. So können Sie bei jedem Stillen immer etwas trinken.
Fahren Sie den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Sie Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden.
Denken Sie immer nur einen Tag weit und nicht "o Gott wie lange wird das noch so weitergehen".
Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten und hoffe, es war ein Hinweis dabei, der Ihnen weiterhilft.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 14.10.2009
Antwort auf:
stillen/Flaschennahrung
Meine wollte auch alle 2 Stunden oder zu Beginn sogar noch öfter - alle 1,5 Stunden Und eine Stillmahlzeit - also Stillen wickeln Stillen dauerte gut 40 bis 50 Minuten, weil ich sie immer wach halten musste. Ich hatte das Gefühl, ich bin nur am Stillen.
und wir hatten abendliche Cluster Feedings, d.h. da wollte sie ständig an die Brust. Dafür hat sie dann ab 6 Wochen nachts 6 Stunden am Stück geschlafen.
Und als sie drei Wochen alt war, entdeckte ich das Tragetuch! da drin hat sie auch mal drei Stunden geschlafen - kein Problem. Und ich konnte den Haushalt machen, oder mich mit Freunden auf nen Tee treffen (sie ist mein erstes Kind). Und klar - wenn sie dann wach wurde, wollte sie wieder ran.
Mit 8 Wochen dauerten die Stillmahlzeiten nur noch 20 Minuten und mit ca. 3 Monaten nur noch 5 bis max. 10 Minuten. Mit 4 Monaten war sie dann auch bei alle 3 Stunden trinken wollen.
Was ich sagen will ist, es wird. Es ist nur die Anfangszeit so anstrengend! Und mit 6 Wochen steht auch ein Wachstumsschub an - da wollen die Kleinen fast dauernd trinken - was notwendig ist, damit sich die Milchmenge auf den gesteigerten Bedarf einstellt. Wenn Du dann zufütterst, kriegt die Brust nicht mit, dass mehr Milch benötigt wird.
Halt durch!
Ganz liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 13.10.2009, 23:55