Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen eines Neugeborenen-Spucken/Erbrechen-Dringend!!!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen eines Neugeborenen-Spucken/Erbrechen-Dringend!!!

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Liebe Biggi! Habe eine eilige Frage an dich: meine kleine Mira ist jetzt 12 Tage alt. Ich stille sie von Anfang an. Nach dem Milcheinschuß hatte sie einen guten ca. 10x/tägl. Rhythmus, nachst sogar 3-4 Stunden Schlaf. Ich hatte sie für ca. 20-25 min. angelegt. Ende der ersten Woche fing sie an heftig im Schwall mehrmals am Tag zu erbrechen. Es waren sehr große Mengen. Ich gebe zu, wir mit meinem Mann haben nicht sehr viel auf das Bäuerchen geachtet, da es irgendwo hieß - es wäre bei jedem Kind anders. Am Samstag nach 2 großen Erbrechen hintereinander fuhren wir zur Notaufnahme und die Ärztin meinte, sie macht einen sehr vitalen Eindruck, hat sie geowgen (Geburtsgewicht 3045, sie hatte 10 Tage später 2900, nach 10 min. Stillen im Krankenhaus 2975): meinte aber 20 min. wären viel zu viel und dies würde den kleinen Magen überfordern (außerdem hätte ich nach 10 min keine Milch mehr und die Kleine würde nur Luft schlucken- dies stimmt natürlich so nicht, weil sie auch nach 10 min ordentlich trinkt und ich merke, daß ich noch genug Milch habe).Jetzt habe ich die Stillzeit reduziert auf ca. 10-15 min. und immer auf Bäuerchen geachtet und das Spucken und Erbrechen ist weg. Allerdings bin ich rund um die Uhr am Stillen, da die Kleine jede 2 Stunden (manchmal auch öfters) an die Brust will. Es ist auf Dauer nicht machbar, die Brust kommt nicht zur Ruhe und ich auch nicht. Wie soll ich vorgehen, damit Mira einerseits genug Milch bekommt ohne zu Erbrechen, und ich andrerseits die Abstände auf zumindest 3 Stunden dehnen kann? Dazu muß ich sagen, wenn sie aufwacht und nach den Brust sucht ist sie sehr ungeduldig und velangt sie sofort, fängt an zu schreien und zu weinen und ist kaum zu trösten. Vielen Dank im voraus (von einer noch nicht ganz verzweifelten Mutter, aber wenn es soweit weitergeht, werde ich es bald). LG Didi


Biggi Welter

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? Liebe Didi, es ist ein Unterschied, ob ein Baby erbricht oder ob es spuckt und ich gehe nun einmal davon aus, dass die Kleine spuckt. Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Du kannst versuchen, dein Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Gefährlich ist das Spucken dann, wenn es immer wieder schwallartig und in hohem Bogen passiert und das Baby nicht gedeiht. Dann sollte unbedingt eine Kinderärztin/arzt das Kind anschauen und es muss genau abgeklärt werden, warum das Kind so spuckt und was zu tun ist. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achte in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit Ihr Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls dein Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und „spuckfreundliche" Kleidung zu tragen. In seltenen Fällen kann das Spucken ein Hinweis darauf sein, dass das Kind etwas nicht verträgt, was die Mutter isst oder trinkt. Dann sind die Kinder jedoch oft auch sehr unruhig und quengelig und/oder gedeihen nicht gut. Ich kann dir nur dringend ans Herz legen, sich einmal von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen zu lassen. In vielen Fällen lässt sich das Spucken durch eine Verbesserung der Anlegetechnik und des Saugverhaltens des Kindes deutlich mindern. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich würde übrigens ein Baby, das sehr zum Spucken neigt, möglichst vor dem Stillen wickeln, um zuviel „Bewegung" nach dem Stillen zu vermeiden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Liebe Didi, meine Tochter ist 6 Wochen alt und hat noch keinen richtigen „Rhythmus“. Ich denke, das dauert auch noch … sie schläft schon mal 6-7 Stunden am Stück, dafür verlangt sie aber tagsüber alle 2 Stunden die Brust. Ist sie sehr hungrig, kann es auch schon mal alle 1 ½ Stunden sein – du siehst, das ist nichts ungewöhnliches. Wer hat dir denn gesagt, dass du bei einem so kleinen Baby die Abstände auf 3 Stunden „dehnen“ kannst? Das einzige, was sich da dehnt, sind eure Nerven … wenn meine Tochter Hunger hat, kann ich sie rumtragen, schaukeln, ihr was vorsingen – nichts hilft, sie schreit dann nur noch erbärmlicher. Weil sie einfach Hunger hat. Da gibt’s nichts zu dehnen, das musste ich auch lernen. Auch dass Mira ungeduldig ist, wenn sie nach der Brust sucht, ist total normal! Sie weiß doch noch nicht, Zeit einzuschätzen. Sie hat dann einfach Hunger und versteht gar nicht, warum das so lange dauert … (ist bei meiner Tochter ganz genauso). Bitte nicht ungeduldig werden! Ich weiß , das kostet eine Menge Nerven, du bekommst Tagsüber nix getan, die Bügelwäsche bleibt liegen … und das ist ganz schön deprimierend, wenn vorher alles gut funktioniert hat. Aber – versuch dich einfach auf den Rhythmus des Kindes einzustellen. Schläft sie z. B. morgens länger (vielleicht bis 9 oder 10), dann musst du in den sauren Apfel beißen . Steh einfach nach dem letzten Nacht-Stillen auf, auch wenn’s 6 Uhr früh ist und erledige halt dann alles. Dafür kannst du dich mit der Kleinen ja vielleicht mittags wieder hinlegen (wenn sie nach dem Stillen einschläft). Bei uns funktioniert das inzwischen ganz gut , und dem Kind und uns geht’s so besser und es kostet auch weniger Nerven. Vielleicht konnte ich dir ein bisschen helfen, Kopf hoch,


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Liebe Didi, meine Lilly ist jetzt nun schon 12 Wochen und wird immer noch ungeduldig wenn die Mama mit der Brust rum trödelt. Nachts kommt sie auch aller 3-4 Stunden, also lass den Kopf nicht hängen ich mußte auch lernen das jedes Kind seinen eigenen Rythmus hat, einige Eltern haben halt Glück? wenn das Kind nachts länger schläft und andere müssen halt öfter ran. Ich wünsch dir alles Gute mit deiner Kleinen.


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Hallo Didi, mir ist noch was eingefallen, wenn Mira genauso unruhig ist wie meine Tochter: Ein bisschen vertrösten bis zur nächsten Mahlzeit kannst du sie vielleicht ... Ein bequemes Sofa, Kissen in den Rücken, dann bequem in halbliegende Position gehen und die Kleine bäuchlings auf deinen Bauch oder in Brusthöhe legen, das Köpfchen auf die Seite. Mit einer Hand kannst du sie schön umarmen, mit der anderen ihr Köpfchen streicheln. Dazu ganz leise und sanft auf sie einreden. Bei meiner Tochter dauert es meist nicht lange, und sie wird ruhiger. Oft schläft sie sogar darüber ein. Ein bisschen Geduld, manchmal dauert es 10 Minuten, bis es wirkt. Lieben Gruss Marie


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