Mitglied inaktiv
Liebes Beratungsteam, ich habe vor 3 1/2 Wochen mein 4. Kind entbunden. Meine "Großen" sind 18 und 17 Jahre alt und da wurde mir noch das Stillen nach Zeitplan beigebracht. Da dies doch eine Weile her ist, hab ich mich gründlich informiert wie das heute so ist und das Stillen nach Bedarf hat mich überzeugt - zumindest das was darüber geschrieben wird. Ich bin nun mitten drin und ehrlich gesagt langsam am verzweifeln. Der Kleine trinkt alle 1,5 bis 2 Stunden und in der Nacht sogar jede Stunde. Wenn man bedenkt das das Stillen ca. 30-40 Minuten dauert bleiben in der Nacht z.B. ca. 20 Minuten zum Schlafen übrig was einer Folter gleicht, wenn man jedesmal wenn man gerade eingeschlafen ist wieder auf muss und am Tag bleiben immer maximal 1,5 Stunden übrig in denen nicht gestillt wird. Jetzt hat der Kleine aber noch zusätzlich schlimme Bauchschmerzen, d.h. in der Zeit wo ich nicht stille, trag ich ihn herum um ihn zu beruhigen. Ich hab aber noch einen Haushalt mit 6 Personen und ein Schulkind zu betreuen! Bin momentan ziemlich ausgebrannt. Noch dazu will der Kleine seine absolute Ruhe beim Stillen, was für mich heißt viele Stunden täglich allein mit ihm im Stillzimmer zu verbringen, wo ich mir schon ziemlich verbannt vorkomme. Ich hab mich so sehr auf das Stillen gefreut weil ich von damals eigentlich alles sehr schön in Erinnerung habe. Meine Frage: Wann wird sich der Bedarf etwas einpendeln? Wann kann ich mit längeren Abständen rechnen? Ich weíß das klingt ungeduldig in Anbetracht dessen, dass mein Baby noch so klein ist aber ich hab niemanden der mir hilft bei meinen anderen Verpflichtungen. Mein Mann arbeitet sehr viel und das Schlimmste ist, wenn er heim kommt und sich total auf seinen Sohn freut, passiert es schon mal, dass dieser schreit wenn ihm der Papa nehmen will. Es passt sozusagen alles zusammen. Freu mich auf ihre hoffentlich aufbauende Antwort. Lg
Kristina Wrede
Liebe simon24, was du beschreibst ist der anstrengende Alltag einer "frisch gebackenen" Mutter. Der ist recht gut zu ertragen, wenn das Baby das einzige Kind ist. Viele von uns haben jedoch mehr Kinder oder Aufgaben, die es zu erledigen gilt, und es ist ein enormer Stress, wenn das Baby dann so viel Zeit in Anspruch nimmt. Dennoch: Es ist "normal". Ihr befindet euch beide gerade erst am Anfang der Stillbeziehung, du noch im Wochenbett, dein Baby in den ersten 3 Monaten, die ein voll ausgetragenes Menschenkind doch zu früh auf die Welt kommt (es ist also eigentlich noch gar nicht "fertig", muss aber geboren werden, weil sonst sein Kopf zu groß für eine natürliche Geburt würde). Diese 3 Monate wird es also in der Regel brauchen, bis alles wieder "ruhiger" läuft, wobei viele Babys bereits nach 6 Wochen einen eigenen Rhythmus entwickelt haben. Was also kann Ihnen helfen? Am besten sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, ob er die Möglichkeit sieht, Sie krank zu schreiben. Wenn auch sonst niemand in der Familie (Papa, Oma) aufgrund beruflicher Belastung oder zu weiter Distanz sich in Ihrem Krankheitsfall um Haushalt und Familie kümmern kann, dann bekommen Sie eine Haushaltshilfe "verschrieben". Diese Haushaltshilfen werden meist von den örtlichen Nachbarschaftshilfen organisiert. Und eine Haushaltshilfe könnte Ihnen wenigstens Aufgaben wie Einkaufen, Kochen, Waschen und Putzen abnehmen, so dass Ihre Last etwas leichter wird. Was die Nächte betrifft: Viele Mütter empfinden es als Erleichterung, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Ich hoffe, trotz aller "nüchternen Fakten" kann ich Ihnen doch Mut machen, den Weg weiter zu gehen! Herzlichen Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo, meine Kleine wollte am Anfang auch so oft gestillt werden. Nach ca. 4 Wochen hat sie dann nachts auch schon mal drei Stunden geschafft - und oh Wunder - mit 6 Wochen hatte sie 6 Stunden (jetzt ist sie nachts wieder bei maximal 5 Stunden und ist fast 6 Monate alt). Für mich wurde es besser, als ich - als sie 3 Wochen alt war, gelernt habe sie in einem Tragetuch zu tragen. So konnte ich Haushalt machen, auch mal aus dem Haus gehen und sie schlief besser in dem Tragetuch - und auch länger als so! - und das Bauchweh war besser! Gelernt hatte ich das Binden von Freunden gelernt aber es gibt auch Kurse dafür. Liebe Grüße und alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, danke für deine Antwort. Es hat mir schon geholfen zu lesen, dass sich das wahrscheinlich nach ca. 6 Wochen einpendelt. Hatte Panik, das könnte die gesamte Stillzeit so sein. Schlafen tut er übrigens e auch neben mir im Bett was bei meinen anderen Kindern undenkbar für mich gewesen wäre. Lg
Mitglied inaktiv
Hallo, danke für deine Antwort. Das ist ja immerhin ein Lichtblick. Das mit dem Tragetuch hab ich auch schon überlegt,obwohl ich Angst habe, dass er dann gar nicht mehr im Bett schlafen will. Ich werd s einfach mal ausprobieren. Lg
Die letzten 10 Beiträge
- Leber in der Stillzeit?
- Anliegen
- Baby von der Flasche zur Brust zurück bringen
- Stillstreik?
- Kind (2,5 Jahre) schläft nur mit Brust ein
- Weiterhin nach Bedarf stillen?
- Tocher (5 Monate) verweigert linke Brust
- Tagsüber abstillen
- Unruhiges Trinkverhalten / Starker Milchspendereflex
- Abstillen für Kinderwunsch