Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Still-/Einschlafprobleme bei Tochter (15 Monate)

Frage: Still-/Einschlafprobleme bei Tochter (15 Monate)

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Liebe Biggi, ich habe ein Riesen-Problem und hoffe, dass du mir helfen kannst: Ich stille meine Tochter (15 Monate) zum Einschlafen, also 1x Mittagsschlaf, abends und ca. 1-2 Mal nachts, wenn sie sich meldet. Meistens schläft sie an der Brust ein, ich „mache sie dann ab“, gebe ihr den Schnuller und lege sie ins Bett. Falls Sie dann noch nicht eingeschlafen ist, mache ich ihr die Spieluhr an und gehe raus. Sie knöttert dann evtl. noch etwas, schläft aber nach max. ein paar Minuten alleine und problemlos ein. Seit ein paar Tagen klappt bzgl. Einschlafen nach dem Stillen fast gar nichts mehr! Sie trinkt unheimlich lange an der Brust, bis gar nichts mehr kommt, saugt aber trotzdem noch ziemlich gierig, was dann in Nuckeln übergeht. Lässt sie die Brustwarze dann von alleine los (oder ich mache sie ab, weil sie sonst von alleine nicht aufhört) und ich will ihr den Schnuller geben (wie sonst immer) fängt sie sofort an, absolut hysterisch zu schreien und will den Schnuller nicht, nimmt ihn wieder aus dem Mund, versucht ihn weg zu schlagen/zu werfen. Sie dann zum Beruhigen/zum Einschlafen auf dem Arm zu halten geht gar nicht – sie schreit. Lege ich sie ins Bett, schreit sie noch mehr. Der sonst für sie so tröstliche und gern genommene Schnuller ist ein absolut rotes Tuch für sie und steigert ihr Schreien noch mehr. Ich habe sie jetzt schon einige Tage mittags mehrmals hintereinander gestillt, weil sonst gar nichts ging und sie sich wieder wach geschrieen hatte, obwohl sie eigentlich todmüde war. Mein Mann hat sich einmal mit ihr zusammen in unser Bett gelegt und sie ist nach wenigen Sekunden eingeschlafen. Heute habe ich sie in unserem Bett gestillt und habe gehofft, dass sie neben mir liegend trinkend einschläft. Ich habe sie an beiden Brüsten gestillt und danach wollte sie noch mal wieder an die erste Brust! Als ich ihr daraufhin den Schnuller gab, schrie sie wieder hysterisch. Auch wenn’s schwer fiel, bin ich dann standhaft geblieben und irgendwann hat sie den Schnuller akzeptiert und ist neben mir liegend erschöpft eingeschlafen. Das ist aber nicht meine Vorstellung davon, wie ich meine Tochter zum Schlafen bringe. Es ging doch schon soviel problemloser/friedlicher...! Nachts war sie die letzten 4 Tage jeweils ca. 2 Stunden wach und ist erst wieder eingeschlafen, nachdem ich sie mehrmals gestillt habe und sie dann zwischen uns ins große Bett genommen habe. Letzte Nacht hat mein Mann versucht sie zu beruhigen. Schnuller anbieten gab Schreien, als er sie zu sich nehmen wollte, war sie völlig aufgelöst und wollte nur zu mir. Ich habe sie dann bei uns im Bett gestillt und die restliche Nacht war etwas ruhiger. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie fast die ganze Nacht an meinen Brüsten dauergenuckelt hat. Ich verstehe einfach nicht, was ihr Problem ist, warum sie z.B. so gierig und fast manisch an der Brust trinkt/nuckelt und danach den Schnuller so hysterisch ablehnt. --> Kann es mit den Zähnen zu tun haben? Sie bekommt z.Zt. 2-4 Stück der ersten Backenzähne plus einen Eckzahn. Zahnen ist bei ihr sowieso nicht ganz einfach, u.a. weil nie ein Zahn allein kommt, aber so schlimm war’s noch nie. --> Unsere ganze Familie war vor 1 Woche mit Magen-Darm krank und ich habe versucht, sie da öfter zu stillen, damit sie Muttermilch als zusätzliche Flüssigkeit/Nahrung bekommt. Versucht sie über mehr trinken jetzt das „verlorene Körpergewicht“ aufzuholen? Ich bin total verzweifelt, weil ich keine Ahnung habe, was ich machen muss, damit es wieder „wie früher“ wird. So kann es jedoch nicht weiter gehen, weil meine Nerven und Energie bald aufgebraucht sind. Vielleicht weißt du einen Rat? Lieben Dank im Voraus & viele Grüße Nina


Biggi Welter

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Liebe Nina, es kann gut sein, dass dein Kind Nachholbedarf hat – die meisten Kinder trinken nach einem überstandenen Infekt viel öfter an der Brust. Natürlich können auch die Zähne Ursache sein, denn durch das Stillen wird das Zahnfleisch massiert und es tut deinem Kind einfach gut. Vielleicht macht dein Kind auch einfach einen neuen Schub und verarbeitet viel in der Nacht und braucht dich deshalb so sehr. Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Du hast nun die Wahl, entweder deinen Mann einen Teil der nächtlichen Betreuung übernehmen zu lassen (da er nicht stillen kann, wird er andere Wege finden) oder aber, dir das nächtliche Stillen so einfach wie möglich zu machen, indem Du dein Kind in deiner unmittelbaren Nähe schlafen lässt. Warte doch einfach noch ein paar Tage ab, vielleicht renkt sich alles von ganz alleine wieder schnell ein und deine Maus schläft bald wieder besser und länger! LLLiebe Grüße, Biggi


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