Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Sorge

Frage: Sorge

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn trinkt immer nur an einer Brust,ist das normal?Er ist jetzt 3 Wochen alt und trinkt so ca. 10 - 15 min.Er kommt meist alle 2-3 Stunden und abends auch manchmal nach 11/2 stunden.Er hat zwar zugenommen,aber ich denke immer es reicht nicht.


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Liebe Brina82, bei einem gesunden, gut gedeihenden Baby wird empfohlen, es so lange an einer Seite stillen zu lassen, bis es von allein aufhört bzw. einschläft. Nach dem Wickeln kannst du ihm dann die andere Seite anbieten, musst es aber nicht machen. In der Regel reicht vielen Kindern die eine Brust völlig aus und solange sie dabei gut gedeihen, brauchst du keinen Gedanken darüber zu verlieren. Warum glaubst du, ihm reicht die eine Seite nicht? Seine Stillhäufigkeit ist auch ganz normal. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ob dein Kind gut gedeiht erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, ganz egal, wie oft das Baby an der Brust trinkt. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Das problem ist auch das er fast immer nach jeder Mahlzeit schwallartig spuckt und das nicht nur einmal,deswegen denke ich das reicht ihm nicht. .Dazu muss ich sagen das ich sehr viel Milch habe.Montag wird wieder gewogen und nasse Windeln hat er immer und 2-3 mal Stuhlgang.Vielleicht mach ich einfach nur zu viele gedanken! Ich bedanke mich für Ihre Antwort! Lg Sabrina


Mitglied inaktiv

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"Das problem ist auch das er fast immer nach jeder Mahlzeit schwallartig spuckt und das nicht nur einmal,deswegen denke ich das reicht ihm nicht." Im Gegenteil: Dann hat er wahrscheinlich zu viel getrunken und der Überschuss kommt wieder heraus ;)


Mitglied inaktiv

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Hallo, da gebe ich meiner Vorrednerin recht, das hört sich nach einem "zuviel" an! Ich hatte eine zeitlang das gleiche Problem mit dem das die Milch wieder retour kam... ICH habe mich in dieser Zeit nicht richtig ernährt, habe viel zu wenig gegessen, sodass meine Kleine wohl ihren Durst gelöscht bekam, aber nicht satt wurde! Sie hat geweint und es kam mir vor, als ob sie Hunger hätte (war ja auch so!), habe sie angelegt, sie hat getrunken, ab er es kam mir so vor als ob sie noch immer Hunger hätte und so habe ich sie wieder angelegt, sie hat getrunken - dann hat sie erbrochen! Das war bei uns allerdings immer nur abends! Abends habe ich immer gut gegessen, sodass sie nachts und bis mittags satt wurde... Ich möchte dir jetzt keine Angst machen und ich weiß auch nicht, ob das hierhin gehört, denn ich weiß ja nicht, ob du dich damit angesprochen fühlst, aber ich habe meiner kleinen Tochter noch immer so ein schlechtes Gewissen gegenüber, obwohl es schon ca 6 Monate her ist, dass ich hellhörig geworden bin, als du "schwallartig spuckt" geschrieben hast!!! Bitte tu mir den Gefallen und überleg, ob DU am Tag genug isst, damit dieser blöde Fehler nicht auch dir passiert!!!! LG und alles Gute


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Sabrina, Babys sind an zwei Stellen undicht oben und unten : ). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser "Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es ist ganz normal, dass Babys am späten Nachmittag und Abend häufiger gestillt werden wollen. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Baby möglichst wenig Luft schluckt und dass Du selbst es schaffst möglichst die Ruhe zu bewahren. Je unruhiger die Mutter, um so unruhiger sind auch die Babys. LLLiebe Grüße Biggi


Biggi Welter

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Liebe Kissa1, da kann ich dich beruhigen, Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie weder kurz vor dem Hungertod stehen, noch sich streng vegan ernähren oder gar an Hyperlipoproteinämie leiden. LLLiebe Grüße, Biggi


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