Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Sohn, 10 M. zum Dauernuckler mutiert :)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Sohn, 10 M. zum Dauernuckler mutiert :)

AnneB79

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Hallo, seit einigen Tagen ist hat sich unsere Schlafsituation nachts sehr verändert. Zuvor schlief er bis ca. 2 Uhr,wurde noch einmal gestillt und schlief dann noch einmal weiter bis ca. 7 Uhr. Wir waren so glücklich darüber, da er zuvor ein Unruhegeist war :). Nun schläft er bis 1 Uhr und nuckelt dann bis ca. 8 Uhr quasi permanent. Nehme ich die Brust vorsichtig weg, dann bemerkt er das fast sofort und schreit. Also lass ich ihn nuckeln. Ich denke ja, das er es wohl braucht, bin aber irritiert,warum es so plötzlich zu dieser Veränderung gekommen ist, da sich am Tagesablauf nichts geändert hat. Auch sind seine 2 Schläfchen am Tag sehr unruhig und er findet kaum, trotz stillen, in den Schlaf. Er schläft bei uns im Bett, wird nach Bedarf gestillt, ist schon ganz ordentlich Beikost und wird abends mit einem ruhigen Abendritual ins Bett gebracht. Ist dieses Verhalten in dem Alter normal? Generell haben weder ich, noch mein Mann ein Problem damit, nur dass ich doch schon sehr müde bin, aber viel unterstützt werde. Aus dem Grund denke ich auch nicht darüber nach abzustillen, bin aber doch besorgt,ob ich etwas falsch mache. Vielen Dank für Ihren Rat. Anne.


Biggi Welter

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Liebe Anne, vielleicht schieben die ersten Zähnchen und dein Sohn schläft deshalb schlechter, vielleicht steht auch der nächste Schub an – egal, was es ist, es ist normal! Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Ich wünsche dir, dass diese Phase bald überstanden ist! LLLiebe Grüße Biggi


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