Mitglied inaktiv
Hallo, Mein Kind ist 2 Wochen alt und wird voll gestillt, leider gibt es augenblicke in denen ihn nichts beruhigen kann und er sucht nach eine "Nuckel_Möglichkeit", Meine Brustwarzen halten leider die Strapatzen nicht aus, gibt es einen Schnuller (Firma), die das Schnuller, die das Saugverhalten beim Stillen nicht "beeinträchtigt". Ich habe hart gekämpft und war oft kurz vors Aufgeben. Nun bin ich so weit gekommen, und würde dies nur ungern verlieren. Danke im VOraus
Liebe Valenka, die Trinktechniken an Brust und Flasche (auch künstliche Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu evtl. Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Der Schnuller ist nicht „böse" und manchmal kann ein Schnuller durchaus seine Berechtigung haben, aber es sollte wenn er überhaupt eingesetzt wird dosiert verwendet werden, so wie ein Medikament. Von Stillberaterinnen wird er kritisch gesehen, da wir immer wieder mit den Folgen des Schnullergebrauchs, vor allem bei kleinen Säuglingen, konfrontiert werden. Babys (und Kleinkinder) haben ein natürliches Saugbedürfnis. Dieses Saugbedürfnis dient dazu, dass sie die Nahrung bekommen, die sie brauchen um zu wachsen und zu gedeihen. Saugen beruhigt das Kind außerdem. Von der Natur ist es vorgesehen, dass ein Kind sein Saugbedürfnis an der Brust befriedigt und so gleichzeitig seinen Hunger und auch sein Saugbedürfnis stillt. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Im Gegensatz zum Daumen, kann der Schnuller fast ununterbrochen im Mund bleiben. Das Kind muss ihn nicht heraus nehmen, wenn es beim Spielen seine Hände braucht. Der Daumen wird daher schon aus praktischen Gründen weniger oft genommen werden. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC „Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. Du siehst, dass ich dem Schnuller gegenüber eher kritisch eingestellt bin. Doch da Du dir offensichtlich Gedanken über das Pro und Contra des Schnullers machst, wollte ich dir diese Informationen nicht vorenthalten. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hast Du mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Sicher ist es nicht immer der leichteste Weg, wenn die üblichen „ausgetretenen" Pfade verlassen werden, aber ich denke, es lohnt sich, andere Alternativen zu versuchen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, also meine Maus kommt mit Stillen und Schnuller super klar. Sie hat auch ein großes Saugbedürfnis. Ich finde, man sollte diesem Bedürfnis auch nachgehen, aber die Brust kann nicht immer als Schnullerersatz dienen! Das kann wunde Brustwarzen geben, und das Kind kann zum Teil ohne Brust nicht mehr einschlafen. Muss natürlich nicht sein, aber aus dem Forum kenne ich einige Fälle. Ich habe meine auch mal an der Brust nuckeln lassen, solange ich es als angenehm empfunden habe. Das Schnuller vermehrt Mittelohrentzündungen auslösen ist nicht! bewiesen. Und der Dentimax-Schnuller schadet den Zähnen nicht. Denn, je größer der Schnuller, desto mehr Zahnprobleme. Den Dentimax gibt es nur in zwei Größen. Für ganz kleine Babys und für Babys mit Zähne. Er hat einen sehr schmalen Schaft, so dass die Zunge nicht verdrängt wird und eine Stufe im Latex für die Zähne. Er ist auch der Brustwarze nachempfunden. Die NUK-Schnuller finde ich auch nicht schlecht, habe ich die ersten 6 Mo auch gegeben, weil es die auch aus Silikon gibt. Es zählt, je kleiner! der Schnuller desto besser. Man kann seinem Kind in der gesamten Schnullerzeit also immer die Größe 1 geben, größer muss und sollte sogar nicht sein. Und Schnuller können vor dem Plötzlichen Kindstod schützen, weil die Kinder durch das Nuckeln nicht vergessen zu atmen. Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern raten sogar zum Schnuller. Allerdings sollte die Saugverwirrung nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn das Kind aber richtig gelernt hat, an der Brust zu trinken, gibt es meist keine Probleme. Ich habe jetzt abgestillt, (Unsere ist fast 9 Mo), aber zum Kuscheln oder auch mal Nuckeln lass ich sie immer noch an die Brust. Sie findet das auch lustig und untersucht und liebkost meinen Busen. Aber ihren Schnuller braucht sie zum Einschlafen. Ich wollte den Rat von Fr. Welter nicht untergraben, aber ein wenig Pro und Contra, dachte ich, ist nicht schlecht. Ganz liebe Grüße Tanja
Mitglied inaktiv
Ach ja, falls du Interesse hast. Den Dentimax gibt es z.B. bei DM, Ihr Platz oder bei BabyWalz. Er ist von der Firma Babynova. Gruß Tanja
? Liebe Tanja, leider muss ich mich in diese Diskussion nochmals einmischen, nicht weil ich meine Ansicht untergraben sehe, sondern weil hier etwas richtig gestellt werden muss. Es gibt nämlich sehr wohl Studien, die belegen, dass Schnuller gesundheitliche Probleme beim Kind verursachen können und demgegenüber gibt es keine Studie, die belegt, dass der Schnuller vor dem plötzlichen Kindstod schützt. Wie Prof. Linderkamp (Kinderklinik Heidelberg) es erst am letzten Wochenende auf der BDL-Tagung in Kassel wieder dargelegt hat, gilt diese Vorstellung, dass der Schnuller vor SIDS schützt, lediglich für Kinder, die IMMER einen Schnuller beim Schlafen haben und ihn dann einmal nicht haben. Prof. Linderkamps Ausführungen zu den Themen Schnuller und Stillen sowie zum Thema SIDS sind insgesamt sehr interessant und ich denke, das niemand an der Kompetenz dieses renommierten Experten zweifeln wird. Wunde Brustwarzen werden nicht dadurch hervorgerufen, dass dem Kind das nonnutritive Saugen an der Brust erlaubt wird, sondern durch falsche Anlegetechnik oder falsches Saugen. Zum Thema „Denitmax“ lasse ich Gudrun von der Ohe, Ärztin, Still- und Laktationsberaterin IBCLC, LLL-Stillberaterin und 1. Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Laktationsberaterinnen zu Wort kommen: „Wie bei vielem, ist auch beim Thema Dentimax ein kleines Stückchen Wahrheit dran: Kinder benötigen nicht vier verschiedene Saugergrößen, auch die Brustwarze verändert sich nicht so entscheidend und verkleinert sich auch nicht für ein späteres Kind wieder. Der Rest ist falsch!!! Es ist das gleiche Märchen, wie es NUK mit seinem kiefergerechten Schnuller erfunden hat. Neues oder auch Altes am Stufenschnuller: Eine weitere Verdummung der Eltern sowie Profitgier und Marktverdrängung von anderen Saugerhersteller. Alle Nachteile im Mundbereich bleiben, Mundschluss unterbleibt, trotz „Stufe" hat die Zunge eine falsche Lage, Schlucken kann nicht normal durchgeführt werden und somit werden die Zähne doch nach vorne gedrückt, Mundatmung bleibt usw. Nicht nur ich hatte Kontakt mit diesem Zahnarzt, er ist aber arrogant, von keiner Seite offen für Diskussionen und Kritik, Studien von seiner Seite fehlen völlig. Der NUK-Schnuller wurde an einem einzigen Kind untersucht, der Stufenschnuller ist am Schreibtisch erfunden worden. Eine Stellungnahme an Herrn Dr. Brochhaus kommt in absehbarer Zeit von interdisziplinärer Seite. Mehr zu Schnuller unter www.stillberatung.info, Seite Aktuelles. Alles, was dort steht, trifft auch auf den Stufenschnuller zu. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC“ Es war sicher gut gemeint, aber unkritisch einen Schnuller generell oder einen bestimmten Sauger zu empfehlen, nur weil er stark beworben wird, ist kaum ratsam. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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